„Die Dynamik in der Medizin ist enorm – die Entwicklungen im technologischen, analytischen oder therapeutischen Bereich passieren Schlag auf Schlag. Parallel dazu bilden sich neue Berufsgruppen im Gesundheitswesen aus“, erklärt Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz.
„Genau darauf gilt es rasch zu reagieren – und genau das tun wir in Kärnten. Wir haben in der KABEG einen eigenen Ausbildungslehrgang für den Beruf zur ‚Operationstechnischen Assistenz‘ gestartet“, so die Gesundheitsreferentin. „Es ist mir sehr wichtig, die Ausbildung zu diesem neuen Gesundheitsberuf in Kärnten anzubieten. Damit sichern wir eine ausreichende Zahl an Absolventen, die nach der Ausbildung in Kärnten tätig werden“, sagte Prettner.
Jobgarantie
Sie zeigte sich überzeugt, „dass sich mit diesem Lehrgang ein neues Erfolgsmodell etablieren wird.“ Diese Überzeugung teilten auch KABEG-Vorstand Arnold Gabriel und Lehrgangsleiterin Martina Scherwitzl: „Es handelt sich um einen interessanten, abwechslungsreichen und hoch spannenden Beruf – mit Jobgarantie.“
Berufseinsteiger und Berufsumsteiger
Wie Martina Scherwitzl informierte, richte sich die Ausbildung – sie dauert drei Jahre, die Auszubildenden werden im zweiten Ausbildungsjahr bereits angestellt – sowohl an Berufseinsteiger als auch an Berufsumsteiger.
4.600 Stunden Ausbildung
„Die Ausbildung umfasst 4.600 Stunden, von denen 1.600 auf die theoretische Ausbildung und 3.000 Stunden auf die praktische Ausbildung entfallen. Ganz wichtig ist uns, dass die Teilnehmer den Ablauf direkt vor Ort kennenlernen“, betonte Scherwitzl. Und so finden die Praktika in den unterschiedlichsten Bereichen – sämtliche Operationsgebiete bis hin zur Notfallambulanz – statt.
Die Tätigkeitsfelder sind neben dem OP tatsächlich auch die Notfallambulanz, der Schockraum, die Endoskopie oder etwa die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte. Die Absolventen werden wichtige Partner im interdisziplinären Team in einem OP sein: Sie bereiten den Patienten vor und assistieren im OP, sie kennen die Maßnahmen bei Notfällen, sie assistieren bei Eingriffen oder Interventionen der Radiologie.
Lehrgangsleiterin Martina Scherwitzl
Neuer Bildungscampus
KABEG-Vorstand Arnold Gabriel erklärte, dass „wir hier im neuen Bildungscampus der KABEG die OTA-Ausbildung nicht nur für unsere Kärntner Landeskliniken machen, sondern für alle Einrichtungen, die dieses neue Berufsbild benötigen. Und so werden auch alle Kärntner Krankenanstalten in die Praktika eingebunden, nicht nur die KABEG-Spitäler.“
140 Interessenten
Bei der Pressekonferenz mit dabei waren auch zwei der insgesamt 30 „Pioniere“ des neuen Lehrganges, Ryan Simtschitsch und Marilena Lachin. Die beiden haben es wie ihre 28 Kollegen geschafft, beim Aufnahmeverfahren unter 140 Interessenten ausgewählt zu werden. „Für mich haben sich die Erwartungen nicht nur erfüllt, sie wurden übertroffen“, sagte Simtschitsch, der für „diesen Traumjob“ sein Geschichte-Studium aufgegeben hat. Und Lachin, sie war als Rettungssanitäterin tätig, zeigte sich „richtig glücklich, die Ausbildung machen zu dürfen. Ich freue mich schon riesig auf meine Tätigkeit.“
Land übernimmt Kosten
Die Kosten des dreijährigen Lehrganges werden vom Land übernommen – sie betragen rund 524.000 EUR.