AK Präsidentin Renate Anderl warnt vor steigender Armut, wenn die Regierung die Mieten nicht bremst. Die Immobilienbranche profitiert, während Mieter:innen abgezockt werden. Andere Länder zeigen, dass ein Mietpreisdeckel möglich ist.
Mieter:innen in Österreich leiden unter extremen Belastungen durch die steigenden Mieten und Energiepreise seit 2022. Die AK Präsidentin Renate Anderl warnt davor, dass dies zu einer zunehmenden Armut führen wird, wenn die Regierung nicht handelt. Die Inflationsspirale muss unterbrochen werden, um die Einkommensungleichheit zu reduzieren. Die AK fordert daher einen Mietpreisdeckel auf alle indexbasierten Mieten wie Kategorie-, Richtwert- und freie Mieten. Länder wie die Schweiz, Dänemark und Portugal haben bereits gezeigt, dass ein Mietpreisdeckel möglich ist.
Mieteinnahmen haben sich mehr als verdoppelt
Die höheren Mieten und Energiepreise haben zu einer Umverteilung von unten nach oben geführt, während die Immobilienwirtschaft hohe Sondergewinne erzielt. Die Mieteinnahmen haben sich zwischen 2008 und 2021 mehr als verdoppelt und wachsen fast dreimal so schnell wie die Wirtschaft insgesamt. Die AK fordert daher eine Begrenzung der Mieterhöhungen auf höchstens zwei Prozent im Jahr. Die Menschen spüren die Teuerungen tagtäglich in ihrem Geldbeutel und benötigen dringend Entlastung.
Mietzinseinnahmen auf 4,1 Mrd. Euro jährlich gestiegen
Die aktuelle Richtwerterhöhung um 8,6 Prozent wird rund 800.000 Mieter:innen in Österreich erneut mit mehr als 160 Millionen Euro belasten. Alle indexbasierten Mieterhöhungen 2022 haben österreichische Mieter:innen insgesamt mit rund 400 Millionen Euro belastet. Währenddessen sind die Mietzinseinnahmen im privaten Segment zwischen 2008 und 2021 von zwei Milliarden Euro auf sagenhafte 4,1 Milliarden Euro jährlich gestiegen. Auch die Mietzinsreserve und Eigenkapitalrentabilität der Vermieter:innen sind sehr gut.
„Eine Mietpreisbremse geht sich noch aus!“
Die AK fordert die Regierung auf, die Mieten zu bremsen und einen Mietpreisdeckel einzuführen. Es ist möglich, wie andere Länder in Europa zeigen. Mieter:innen benötigen dringend Entlastung und Sicherheit.