Expertinnen diskutierten in Villach, wie man Jugendliche im Umgang mit Zukunftsfrust unterstützen kann.
Der Bambergsaal in Villach war voll besetzt, als auf Einladung des Villacher Jugendbüros und des Netzwerks Prävention Expertinnen zusammentrafen, um über die Stärkung von Jugendlichen im Umgang mit Zukunftsfrust zu diskutieren.
Bewältigung von Zukunftsfrust
Das Hauptthema der Veranstaltung lautete „Ka Lust auf nix? Wie Jugendliche die Zukunft wieder motiviert anpacken“. Das Villacher Jugendbüro und das Netzwerk Prävention haben damit einen aktuellen und wichtigen Aspekt aufgegriffen. Die letzten Jahre waren von vielfältigen Krisen, der Pandemie und dem Ukraine-Krieg geprägt, die besonders auf junge Menschen eine enorme Belastung darstellen. In Workshops an der Polytechnischen Schule wurden daher Wege und Lösungen erarbeitet, um dem Zukunftsfrust und der mangelnden Motivation entgegenzuwirken.
Wichtige Tipps von Expertinnen
Die Pädagogin Martina Nestler-Rauter, die Trainerin Edith Reitzl und Karin Rigotti, Koordinatorin von „Lehre statt Leere“, teilten in einer abendlichen Diskussion ihre wertvollen Ratschläge. Dazu zählten unter anderem, dass Jugendliche, die eigene Ziele verfolgen, diese auch erreichen möchten. Es ist entscheidend, Autonomie anzustreben, Kompetenzen und Stärken zu fördern, sozial eingebunden zu sein und positive Vorbilder zu haben. Eine Kommunikation auf Augenhöhe sowie Selbstbewusstsein und Akzeptanz für eigene Ideen sind ebenfalls essenziell. „Jugendliche haben enorm viel Potenzial, man muss sie fordern und fördern, mit Fingerspitzengefühl unterstützen, aus der Reserve locken, motivieren“, waren sich die Expertinnen einig. Die Diskussion mit dem Publikum, darunter viele Eltern, Jugendliche sowie Lehrerinnen und Lehrer, war konstruktiv und teilweise auch kontrovers.
Jugendbeteiligung in Villach
Vizebürgermeisterin und Jugend- und Sozialreferentin Gerda Sandriesser berichtete, dass das Thema „Ka Lust auf nix“ von den Jugendlichen selbst angeregt wurde. Jugendbüroleiter Martin Mittersteiner sowie Ilse Woods-Pertl und Najat Akty, die beiden Säulen des Jugendzentrums, präsentierten, wie engagiert Jugendarbeit in Villach geleistet wird. Auch zahlreiche frisch gewählte Jugendrätinnen und -räte stellten ihre Motivation und geplanten Projekte eindrucksvoll vor.