Vor genau zwölf Monaten fiel die IT-Struktur des Landes Kärnten einem weitreichenden Hackerangriff zum Opfer. Welche Auswirkungen hatte der Angriff und wie sieht die aktuelle Situation aus?
Am heutigen Tag vor einem Jahr erlebte das IT-System des Landes Kärnten einen Hackerangriff, der den vollständigen Stillstand der digitalen Infrastruktur zur Folge hatte. Unbekannte hatten zehn Tage zuvor bereits Zugang zum System erlangt und etwa 100 Computer mit einem Virus infiziert. Um die Systemintegrität zu wahren, wurden alle IT-Services des Landes vorübergehend eingestellt.
Gravierende Konsequenzen
Die Konsequenzen waren gravierend und weitreichend. Etwa 4000 Mitarbeiter an 3200 Computerarbeitsplätzen konnten ihre Tätigkeiten nicht ausführen. Keine Dokumente wurden ausgestellt, keine Anfragen beantwortet, keine Akten bearbeitet. Dies betraf tausende Bürgerinnen und Bürger Kärntens.
Auswirkungen noch immer spürbar
Ein Jahr später sind die Auswirkungen des Angriffs immer noch spürbar. Der Zugang zu sozialen Medien am Arbeitsplatz wurde eingeschränkt. Eine Ausnahme bildet nur eine kleine Gruppe von Mitarbeitern, die aus beruflichen Gründen Zugang zu diesen Plattformen benötigen. Die Einführung einer allgemeinen Sperre für die Nutzung von TikTok wird vorbereitet.
Sicherheitsmaßnahmen verschärft
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft. Alle Mitarbeiter haben die Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff außerhalb des Netzwerks des Amtes der Landesregierung. Die Nutzung privater Geräte für den Zugriff auf E-Mails und Kalender ist aus Sicherheitsgründen untersagt. Ein „Zero Trust Network“, bei dem jeder Zugriff individuell authentifiziert wird, ist in Planung.
Finanzielle Auswirkungen
Die finanziellen Auswirkungen des Angriffs sind schwer zu bestimmen. Es wurden jedoch zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Folgen zu bewältigen. Darüber hinaus erlitt die Landesverwaltung einen erheblichen Imageschaden, da die Mitarbeiter aufgrund des Ausfalls des IT-Systems nicht in der gewohnten Weise arbeiten konnten.