Die Ergebnisse einer Studie der Arbeiterkammer Kärnten, die die enormen Ausgaben Kärntner Familien für private Nachhilfe verdeutlichen, betonen für den Bildungsreferenten und Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig die dringende Notwendigkeit von Reformen im österreichischen Bildungssystem.
Mit durchschnittlich 710 Euro pro Kind ist die benötigte Nachhilfe für viele Familien unleistbar geworden. Die Arbeiterkammer zeigte in einer kürzlich veröffentlichten Studie auf, dass 11.000 Kinder in Kärnten Nachhilfe benötigen, diese aber aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch nehmen können. Für den Klagenfurter Bildungsreferenten ein unerträglicher Zustand: Es sollte nicht der finanzielle oder zeitliche Spielraum der Eltern sein, der den Schulerfolg der Kinder bestimmt. Liesnig setzt sich gegen eine schleichende Privatisierung des Bildungssystems ein.
Wir müssen ein Bildungssystem schaffen, das private Nachhilfe überflüssig macht und allen Kindern faire Startchancen einräumt. Ein faires und die Stärken der Kinder förderndes Bildungssystem ist eine der zentralen Aufgaben der öffentlichen Hand. Alle Kinder sollen dieselben Bildungschancen haben – unabhängig vom Familieneinkommen und der Bildungssituation der Eltern.
Bildungsreferent Vzbgm. Mag. Philipp Liesnig
Keine Alternative zu teurer Nachhilfe
Derzeit gebe es kein entsprechendes Angebot bzw. keine Alternative zu teurer Nachhilfe für die Kinder. Bildungsreferent Vizebürgermeister Mag. Liesnig fordert daher, dass anstelle privater Nachhilfe der benötigte Förderunterricht in der Schule kostenlos angeboten wird. Man müsse gleichzeitig auch Rahmenbedingungen schaffen, die den Kindern ein angenehmes und anregendes Lernumfeld bieten.
„Wir können es uns nicht leisten“
Gerade beim Ausbau der Ganztagsschulen stehe man hier vor der Herausforderung, diese nicht als Aufbewahrungsort für die Kinder, sondern als kreative und entwicklungsförderliche Bildungseinrichtung zu gestalten. Kinder sollen dort nicht nur beaufsichtigt und mit einem warmen Mittagessen verköstigt werden, sondern auch das gemeinsame Lernen muss einen wichtigen Stellenwert haben. Für den weiteren Ausbau und die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur brauche es dringend mehr Geld vonseiten des Bundes.
Wir können es uns nicht leisten, die Investitionen in die Bildung und damit in unsere Zukunft zu vernachlässigen.
Vzbgm. Liesnig
Bekämpfung der Kinderarmut
Auch der Ausbau des „Breakfast Club“ ist für den Bildungsreferenten ein wichtiges Angebot zur Bekämpfung der Kinderarmut. Kinder werden vor Schulbeginn mit einem gemeinsamen Frühstück versorgt und können so optimal in den Schultag starten.