Klagenfurt steht vor finanziellen Herausforderungen in der Müllentsorgung. Was bedeutet das für die Bürger?
Hausbesitzer und Vermieter in Klagenfurt könnten bald deutlich höhere Abfallgebühren zahlen. Obwohl die Gebühren für eine 120-Liter-Tonne seit 13 Jahren stabil geblieben sind, sehen sich die Verantwortlichen nun mit wachsenden finanziellen Herausforderungen konfrontiert.
Blick in die Finanzen
Trotz Gebühreneinnahmen von 13,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr stehen Kosten von 12,5 Millionen Euro gegenüber. Die Verantwortlichen aus den Abteilungen Entsorgung und Abgaben- und Gebührenrecht warnen jedoch vor einem Defizit: Erst mit einer zehnprozentigen Erhöhung könnten die Kosten ab 2024 gedeckt werden. Bei einer Steigerung von 15 Prozent könnten zusätzlich Rücklagen für künftige Investitionen gebildet werden.
Aufgrund von Inflation und steigenden Zinsen könnte die tatsächliche Erhöhung jedoch noch drastischer ausfallen, möglicherweise sogar bis zu 25 Prozent.
Investitionen im Blick
Im Projekthaushalt Müllbeseitigung sind bis 2028 erhebliche Investitionen von bis zu 24 Millionen Euro geplant. Hierzu zählen Projekte wie die Photovoltaik-Überdachung der Deponie Hörtendorf und die Dekarbonisierung des Fuhrparks.
Politische Meinungen
Die politische Diskussion heizt sich auf. Referentin Sandra Wassermann bezeichnet die Erhöhungssimulation als „unseriös“ und fügt hinzu: „Aber mit einer jährlichen Indexanpassung werden wir uns auseinandersetzen müssen.“ Sie betont weiterhin, dass Rücklagen für die geplanten Investitionen vorhanden seien, da die Stadt im Gebührenhaushalt für den Kanal jedes Jahr einen beachtlichen Überschuss generiert.
Müll und Kanal sind zwei verschiedene Gebührenhaushalte, die sich selbst tragen müssen. Wir werden die Gelder nicht umschichten.
Philipp Liesnig
„Ich habe immer gesagt, dass ich die Bürger nicht noch mehr belasten will und erwarte mir, dass sämtliche alternative Einsparungspotenziale erhoben und geprüft werden“, so Bürgermeister Christian Scheider.