Der Sanierungsplan der „Leiner & kika Möbelhandels GmbH“ wurde am Landesgericht St. Pölten verabschiedet. Bis zum heutigen Tag haben sich 512 Gläubiger und etwa 3.300 Dienstnehmer angemeldet.
Die Gesamtschulden belaufen sich auf etwa 131,6 Mio. EUR. Dies beinhaltet angemeldete und anerkannte Forderungen von etwa 74 Mio. EUR (einschließlich der Forderung der Republik Österreich von etwa 49,6 Mio. EUR), vorläufige Mitarbeiterforderungen von etwa 31 Mio. EUR (zusätzlich etwa 22,7 Mio. EUR aus der endgültigen Abrechnung, insgesamt etwa 53,7 Mio. EUR) und weitere zu berücksichtigende Forderungen von etwa 3,9 Mio. EUR.
Positive Entwicklungen im Sanierungsverfahren
Zum Verlauf des Sanierungsverfahrens seit Eröffnung wurde vom Insolvenzverwalter berichtet, dass durch den Verkauf von Vermögenswerten und die finanzielle Unterstützung des Eigentümers sowie die Hilfe der Supernova-Gruppe als Vermieter besser gewirtschaftet werden konnte als ursprünglich vorgesehen.
Sicherung von Gutscheinen und Anzahlungen
Dank der finanziellen Unterstützung des Eigentümers konnten Gutscheine und Anzahlungen gesichert werden, wodurch ein weiterer erheblicher Schaden für die betroffenen Gläubiger vermieden wurde. Die Vermieterin hat durch die Stundung des Bestandzinses während des Sanierungsverfahren, einem finanziellen Zuschuss in Millionenhöhe und durch einen Verzicht auf die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen aus der vorzeitigen Beendigung bei den 23 geschlossenen Filialen im Falle der Bestätigung des Sanierungsplans, ebenfalls einen beträchtlichen Anteil am positiven Fortbetrieb des Unternehmens beigetragen.
Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens
Als Vertrauensbeweis in den Fortbestand des Unternehmens sind auch die zahlreichen Anzahlungen von Konsumenten für neue Aufträge zu werten.
Dostal
Verbesserter Sanierungsplanvorschlag
In der Sanierungsplantagsatzung bot die Schuldnerin den Gläubigern einen verbesserten Sanierungsplanvorschlag an, der ursprünglich eine Zahlung einer Quote von 20% innerhalb von zwei Jahren vorsah.
20%, zahlbar wie folgt: 10% als Barquote, weitere 5% binnen 16 Monaten und restliche 5% binnen 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplans.
Empfehlung des Insolvenzverwalters
Der Insolvenzverwalter empfahl die Annahme des verbesserten Sanierungsplans, da die betroffenen Gläubiger im Falle einer Ablehnung des verbesserten Zahlungsvorschlags und der darauffolgenden Liquidation des Unternehmens nur mit einer Zerschlagungsquote von etwa 6,6% rechnen könnten.
Abstimmung über den Sanierungsplan
Bei der Abstimmung über den verbesserten Sanierungsplan wurde sowohl die erforderliche Mehrheit der Gläubiger als auch die Mehrheit der Forderungssumme erreicht, und der Zahlungsvorschlag wurde daher von den Gläubigern angenommen.
Superquote für die Gläubiger
Zusätzlich zur Sanierungsplanquote erhalten die Gläubiger eine Superquote, die in zwei Raten gezahlt wird – jeweils in den ersten Monaten 2024 und in den ersten Monaten Jänner 2025. Die auszuschüttende Superquote wird bis zu 14% betragen. Diese Superquote stellt den Betrag dar, der aus dem Vergleich mit dem ehemaligen Eigentümer (Signa Holding GmbH) erzielt werden konnte.
Erhalt der Arbeitsplätze
Derzeit sind etwa 1.770 Mitarbeiter von den ursprünglich etwa 3.300 Mitarbeitern (davon sind etwa 200 Mitarbeiter vorzeitig ausgeschieden) in den 17 Filialen österreichweit beschäftigt. Durch die Annahme des Sanierungsplans sind die Arbeitsplätze weiterhin gesichert.
Auch für den KSV1870 war die Zustimmung zum Sanierungsplan die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung, um dem Unternehmen die Chance zu geben, eine nachhaltige Sanierung unter der Führung des neuen Eigentümers zu erreichen und die 1.770 Arbeitsplätze zu erhalten.
Dostal