Die sechsjährige Luchsin Sofia fiel in Kärnten einem Wilderer zum Opfer. Gerichtsmedizinische Untersuchungen ergaben, dass Geschosspartikel im Körper des Tieres vorhanden waren.
Die sechsjährige Luchsin Sofia wurde von einem Wilderer getötet. Ihr toter Körper wurde vor wenigen Wochen in Kärnten gefunden. Bei den gerichtsmedizinischen Untersuchungen wurden eindeutig Geschosspartikel identifiziert – damit ist klar: Das Tier wurde illegal erschossen.
Hintergrund von Sofias Umsiedlung
Sofia wurde Ende Februar aus dem Schweizer Jura nach Tarvisio in Norditalien umgesiedelt. Gemeinsam mit vier weiteren Luchsen hatte sie die Aufgabe, die Luchspopulation in den Südostalpen zu stärken. Nur zwei Wochen nach ihrer Freilassung wählte sie ein Revier zwischen Villach, Feistritz und Bad Kleinkirchheim in Kärnten.
Gerade bei seltenen Arten wie dem Luchs ist der Verlust jedes einzelnen Tieres ein schmerzlicher Rückschlag und kann das Überleben der Art gefährden. Wir werden dennoch an unseren Bemühungen, eine stabile Luchspopulation in der Region aufzubauen, festhalten.
Christian Pichler, Artenschutz-Experte des WWF Österreich
Die Cabina di Regia Lince e Caccia, ein Zusammenschluss von Jägerverbänden aus Friaul-Julisch Venetien in Italien, der die Luchs-Ansiedlung unterstützt hat, verurteilt den Abschuss ebenso. Die österreichische Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Wilderei: Ein Problem in Österreich
Luchse und andere Wildtiere werden in Europa und auch in Österreich häufig illegal verfolgt.
Wilderei muss im politischen und gesellschaftlichen Diskurs als ernst zu nehmendes kriminelles Problem erkannt werden und darf nicht länger den Status eines Kavaliersdeliktes haben.
Christian Pichler, Artenschutz-Experte des WWF Österreich