Die Gewerkschaft GPA meldet, dass Handelsangestellte bei Streikteilnahme Einschüchterungen und Kündigungsdrohungen ausgesetzt sind. Chefverhandlerin Helga Fichtinger appelliert an Handelsvertreter, für Fairness zu sorgen.
„Wir sind aktuell mit Hilferufen von Angestellten konfrontiert, die uns per Mail und telefonisch mitteilen, dass sie derzeit massiv eingeschüchtert und sogar mit Kündigungen bedroht werden, wenn sie sich an Streikaktionen beteiligen sollten“, erklärt die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA für den Handel, Helga Fichtinger.
Wir erhalten E-Mails und persönliche Anrufe, wo uns Angestellte um Anonymität ersuchen, weil sie sonst Konsequenzen fürchten. Beschäftigte werden massiv eingeschüchtert, es wird mit Kündigung gedroht, es fallen Aussagen wie „Ihr wisst eh, dass Beschäftigte am kürzeren Ast sitzen“, es wird gedroht, bereits zugesagte betriebliche Treueprämien wieder zu streichen und es werden bestehende Sozialleistungen infrage gestellt, wenn sich Mitarbeiter:innen an Streiks und Protestmaßnahmen beteiligen sollten.
Helga Fichtinger
„Wir appellieren an die Vertreter der Bundessparte Handel, solche Aktivitäten ihrer Mitgliedsbetriebe zu unterbinden und auch in Streikzeiten Fairness walten zu lassen. Es geht hier nicht um Lappalien, sondern um die Wahrung grundlegender Menschenrechte“, so Fichtinger.
Faire dauerhafte Gehaltserhöhung
Derzeit erreichen die GPA vermehrt Anfragen von Beschäftigten aus Betrieben ohne Betriebsrat, die an Protestmaßnahmen für dauerhafte Gehaltserhöhungen teilnehmen wollen. Sollte die geplante Verhandlung nächste Woche erfolglos sein, wird die GPA auch den Beschäftigten, die sich jetzt melden, Möglichkeiten bieten, wie sie sich an gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen beteiligen können.