Am Alten Platz in Klagenfurt am Wörthersee präsentiert der VGT eine Ausstellung zum Thema Wolf. „Herdenschutz statt Abschusslust“ fordern die Tierschützerinnen und Tierschützer.
Die menschlichen Interessen würden in allem vorgehen, die Natur müsse zurechtgebogen werden. Alle störenden Tiere ohne Nutzen für den Menschen sollten ausgerottet werden. Diese Wertehaltung, personifiziert vor allem im rechten Rand der Gesellschaft, hat unsere Gesellschaft an den Rand des Abbruchs gebracht. Klimawandel und Artensterben sind die Folge. Der Wert von Biodiversität und intakten Ökosystemen, die große Beutegreifer voraussetzen, muss wieder in den Vordergrund rücken. Das meint der VGT und hat deshalb am Alten Platz in Klagenfurt am Wörthersee eine Ausstellung mit zwölf Plakaten zum Wolf aufgebaut. Mit dabei zwei lebensgroße Wolfsfiguren, eine Wolfsmama und ihr Kind sowie ein Herdenschutzzaun.
Der Mensch in Österreich muss nach 150 Jahren Abwesenheit des Wolfs wieder die Koexistenz mit großen Beutegreifern lernen. Dabei helfen Fakten statt Hetze und anstelle von Jägerlatein.
VGT
„Der Wolf hat eine positive Wirkung auch für den Menschen“
In vielen Ländern Europas, auch mit größerer Bevölkerungsdichte als in Österreich, sei der Wolf nie ausgerottet worden. Dort gäbe es kein aktuelles Wolfsproblem, dort habe man sich arrangiert. Und trotzdem gäbe es dort Almen und Schafherden, wie in Slowenien, Kroatien, Rumänien, Griechenland, Italien oder Bulgarien. „Statt auf diese Länder als rückständig hinunterzuschauen, sollten wir offen bleiben und von ihnen lernen“, schreibt der VGT.
Herdenschutz funktioniert. Der Wolf hat eine positive Wirkung auch für den Menschen. Kommt der Wolf, wächst der Wald. Letzteres wurde z. B. von einer Studie über die Wirkung von sechs Wolfsrudeln in Fläming in Sachsen-Anhalt in Deutschland bestätigt. Doch alle diese Fakten prallen an jenem Teil der Bevölkerung ab, der die Ausrottung aller Tierarten fordert, die irgendwie zu stören scheinen. Für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie Menschen, die selbst täglich Massentierhaltungsfleisch essen, sich über das Tierleid, das der Wolf verursacht, echauffieren. Wer die Ausrottung von Bär, Wolf und Luchs historisch verfolgt, wird merken, mit was für einem Unverständnis und einem Hass, das in unseren Breiten getragen wurde. Kein feinsinniger, intelligenter Mensch könnte das heute goutieren. Und doch findet sich dieselbe Einstellung bei einem Teil unserer Mitmenschen. Erschreckend!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch