Über die OptoSort GmbH wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet. Von der Insolvenz sind rund sechs Gläubiger und ein Dienstnehmer betroffen.
Der Alpenländische Kreditorenverband hat bekanntgegeben, dass über das Vermögen der OptoSort GmbH mit Sitz in Klagenfurt ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde. Es handelt sich um ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung.
Aktiva und Passiva
Die derzeitigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf etwa 649.460 Euro, wovon rund 349.840 Euro unbesichert sind. Das Vermögen der OptoSort GmbH umfasst Aktiva in Höhe von etwa 29.270 Euro. Von der Insolvenz betroffen sind etwa sechs Gläubiger sowie ein Dienstnehmer.
Laut Antrag ist eine Fortführung des Betriebes sowie der Abschluss eines Sanierungsplans mit einer Quote von 30 Prozent vorgesehen.
Unternehmensgegenstand
Die OptoSort GmbH wurde im Oktober 2021 gegründet und befasst sich seither mit der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Sortiermaschinen, dem Handel mit Sortiermaschinen und Ersatzteilen sowie der Erbringung von Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen für Dritte bei der Lösung von Sortieraufgaben.
Geschäftsführer sind Mag. Karl Peter Mayer und Dipl.-Ing. Dr. Karl Heinz Haller, die alleinige Gesellschafterin ist die SAPP Management AG.
Ursachen der Insolvenz
Die Schuldnerin kämpft seit geraumer Zeit mit Liquiditätsschwierigkeiten. Infolge der signifikanten Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Geschäftstätigkeit bereits zu Beginn des Jahres 2020 wesentlich beeinträchtigt. Es erfolgten Grenzschließungen, der internationale Flugverkehr war eingestellt und die Einreise in andere Länder war nur unter strengen Auflagen möglich. So konnte die Schuldnerin bspw. einen lukrativen Auftrag in Australien infolge der restriktiven Einreisebestimmungen nicht durchführen und der Kunde beendete sogar die Geschäftsbeziehung.
Bereits Ende 2020 war die damalige Gesellschafterin der Schuldnerin nicht mehr gewillt, ihr weitere finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zum damaligen Zeitpunkt konnte allerdings durch eine Änderung im Gesellschafterstand verhindert werden.
Mithilfe der neuen Gesellschafterin war die Schuldnerin ab Ende 2020 weiterhin bemüht, ihre Liquidität aufrechtzuerhalten.
Sanierungsmaßnahmen
Weiters traf die Schuldnerin 2021 zahlreiche gesellschaftsinterne Sanierungsmaßnahmen. Es wurden Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt, der Vertrieb neu organisiert, Dienstleistungen an die Muttergesellschaft ausgelagert und Personal abgebaut. Das Geschäftsjahr 2021 endete – auch aufgrund der noch immer beträchtlichen Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie – mit einem Jahresverlust.
Nächster Rückschlag Anfang 2022
Auch in den folgenden Jahren hat die Schuldnerin alles daran gesetzt, ihre Liquidität zu verbessern. Doch bereits zu Beginn des Jahres 2022 erfolgte der nächste Rückschlag und machten sich auch im Geschäftsbetrieb der Schuldnerin die Auswirkungen des Ukrainekonflikts, welcher auch Standorte ihrer Kunden unmittelbar betraf, bemerkbar. So entwickelte die Schuldnerin 2022 einen Prototyp einer Sortiermaschine und lieferte diesen auch aus. Entgegen den Erwartungen hat allerdings der Kunde des Prototyps 2023 aufgrund diverser in seinem Umfeld liegender Umstände (insbesondere aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine) keine weiteren Aufträge erteilt und das vielversprechende Projekt wurde kundenseitig auf unbestimmte Zeit verschoben.
Aufgrund der anhaltenden Industriekrise – vorwiegend auch im Heimatmarkt des Prototyp-Kunden in Deutschland – ist die geschäftliche Situation nach wie vor angespannt.
Forderungen können über den AKV eingereicht werden.