Die Leiner & kika Möbelhandels GmbH hat den Sanierungsplanantrag zurückgezogen, und die Sanierungsbestrebungen gelten als gescheitert. Eine Zunahme der Verbindlichkeiten und der Gläubigerzahl wird erwartet.
Über das Vermögen der Leiner & kika Möbelhandels GmbH wurde am 14. November 2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Nach Informationen des KSV1870 wurde der bei der Insolvenzeröffnung eingereichte Sanierungsplanantrag am 4. Dezember 2024 zurückgenommen.
Sanierungsbestrebungen gescheitert
Das Schuldnerunternehmen teilte bereits bei der Insolvenzeröffnung mit, dass die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans, ausschließlich durch den Einstieg eines Investors möglich sei. Da dies jedoch nicht realisiert werden konnte, gelten die Sanierungsbemühungen nun als gescheitert.
Aufgrund der Zurückziehung des Sanierungsplanantrages wird das Insolvenzverfahren nunmehr vom Landesgericht St. Pölten in ein Konkursverfahren umzuwandeln und die Sanierungsplantagsatzung abzuberaumen sein.
Mag. Jürgen Gebauer, Leiter Unternehmensinsolvenz Wien/NÖ/Bgld. vom Kreditschutzverband von 1870
Die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH wird nunmehr konkursmäßig abzuwickeln sein. Das bedeutet, dass am Ende eines strukturierten Verwertungsprozesses die noch bestehenden 17 Filialen zu schließen sein werden, und somit auch 1.350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihren Job verlieren.
Jürgen Gebauer
Verbindlichkeiten und Gläubigerzahl steigen
Durch das Scheitern der Sanierungsbemühungen ist aus aktueller Sicht mit einer Zunahme sowohl der Verbindlichkeiten als auch der Anzahl der betroffenen Gläubiger zu rechnen. Bereits bei der Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung hat das Schuldnerunternehmen von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 139 Millionen Euro gesprochen, die im Liquidationsfall jedenfalls zu berücksichtigen sind.
Gläubigerforderungen
Betroffene Gläubiger haben die Möglichkeit, ihre Forderungen bis zum 10. Januar 2025 über den Kreditschutzverband von 1870 beim Landesgericht St. Pölten anzumelden.