Vergangene Woche nahm das TiKo – das TierschutzKompetenzzentrum Kärnten – in Zusammenarbeit mit den Behörden zwölf Mischlingshunde aus einer Überforderungssituation auf. Die Halterin habe sich nach Zusprechen durch die zuständige Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen dazu entschieden, die Tiere freiwillig abzugeben.
Die Hunde, allesamt kleine bis mittelgroße Mischlinge im Alter von etwa 1 bis 4 Jahren, seien mit der Tierrettung ins Tierheim gebracht worden. Die Zusammenarbeit zwischen dem TiKo und den Behörden zeige, dass es nicht immer einer behördlichen Abnahme bedürfe. Eine solche Abnahme werde ausschließlich bei gravierenden Verstößen gegen das Tierschutzgesetz angeordnet und könne nur durch die zuständigen Behörden erfolgen.
In diesem Fall bewahrte die freiwillige Abgabe die Hunde vor größeren Schäden und war für die Tiere die beste Lösung.
TiKo
Vernachlässigung und fehlende Sozialisation
Bei ihrer Ankunft im Tierheim seien die Hunde zwar gut genährt gewesen, hätten jedoch deutliche Anzeichen von Vernachlässigung aufgewiesen: langes, verfilztes Fell und Parasitenbefall. Noch auffälliger sei allerdings ihr Verhalten gewesen: Die Tiere hätten kaum Sozialisation erfahren und den Kontakt zu Menschen bisher wenig oder gar nicht kennengelernt. Die älteren Hunde würden sich etwas zugänglicher zeigen, während die jüngeren besonders zurückhaltend und ängstlich seien.
Die Sozialisierung der Hunde erfordert nun viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Der erste Schritt besteht darin, ihr Vertrauen zu gewinnen, damit sie sich an die Nähe von Menschen gewöhnen und Berührungen zulassen. Erst dann können wichtige nächste Schritte wie medizinische Untersuchungen, das Tragen von Halsbändern oder Brustgeschirren und erste Spaziergänge an der Leine erfolgen – all das ist für die Hunde bisher völlig fremd.
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Da die Sozialisierung der Hunde einige Wochen bis Monate in Anspruch nehmen werde, sei die Unterbringung eine große Herausforderung für das Tierheim. Die Hunde leben derzeit in Gruppen in fünf Zwingern, die damit auf längere Zeit belegt seien.


Keine Reservierungen: TiKo informiert online
Es wird darauf hingewiesen, dass derzeit keine Reservierungen für die Tiere möglich sind. Sobald die Hunde für die Vermittlung bereit sind, wird es auf der TiKo-Website angegeben.
Die Arbeit mit diesen Hunden ist sehr anspruchsvoll. Wirklich motivierend ist, dass wir schon nach den ersten Tagen kleine Fortschritte sehen. Mit Geduld und Hingabe werden wir auch diesen Hunden den Weg in ein liebevolles Zuhause ebnen.
Dr. Tara Geltner Präsidentin des Landestierschutzvereins Kärnten
