Am 4. Oktober 2008 soll ein 48-jähriger Marokkaner im Stadtwald in Völkermarkt in Kärnten eine Frau mit vier Schüssen in der Brust und im Kopf ermordet sowie mit Benzin übergossen und angezündet haben. Er behauptet, zur Tat nicht in Kärnten gewesen zu sein.
Im Herbst 2021 saß der 48-jährige Marokkaner wegen eines Drogendeliktes im italienischen Gefängnis „Le Vallette“. Es gelang den Beamten, die DNA des Mannes mit jenen zu identifizieren, die auf der Leiche der in Kärnten ermordeten Italienerin Anna Todde gefunden wurden.
Marokkaner sitzt in Untersuchungshaft
Der Beschuldigte wurde Mitte Dezember nach Kärnten ausgeliefert und befindet sich seither in der Justizanstalt Klagenfurt in Untersuchungshaft. Der 48-Jährige lehnt alle Vorwürfe gegenüber seinem Pflichtverteidiger, dem Villacher Anwalt Markus Steinacher, ab.
Er sagt, dass er unschuldig ist und die Frau nicht ermordet hat. Mein Mandant will das Opfer überhaupt nicht gekannt haben und zur Tatzeit gar nicht in Kärnten gewesen sein.
Villacher Anwalt Markus Steinacher
Von einem Geständnis, das vermutlich die einzige Möglichkeit des Marokkaners wäre, einer lebenslangen Strafe wegen Mordes zu entkommen, geht der Anwalt derzeit nicht aus.
Zurechnungsfähigkeit muss geklärt werden
Ein vom Gericht beauftragter Sachverständiger muss nun klären, ob der 48-Jährige zurechnungsfähig ist bzw. es zum Tatzeitpunkt am 4. Oktober 2008 war. Falls der Mann zurechnungsfähig gewesen ist, könnte er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden.