Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert den Abschuss von Wölfen in Kärnten als massiven und offenen Bruch europäischen Rechts und fordert einen besseren Herdenschutz.
Kritik durch den WWF Österreich
Nach einem zweiten getöteten Wolf in Kärnten hagelt es Kritik von der Naturschutzorganisation „WWF Österreich“. Die Regierung des Bundeslands wird beschuldigt, sich für eine Eskalation der Situation entschieden zu haben und Handlungen zu vollziehen, die einen „massiven und offenen Bruch europäischen Rechts“ darstellen.
Zwölf Abschüsse von Oktober bis Dezember
Innerhalb von nur drei Monaten von Oktober bis Dezember wurden laut dem WWF zwölf Wölfe zum Abschuss freigegeben. Die Organisation warnt, dass die Begründung von Schad- oder Risikowölfen nur ein Vorwand ist, um das europarechtswidrige Vorgehen zu rechtfertigen. Ein Vertragsverletzungsverfahren durch die Europäische Kommission sei nur eine Frage der Zeit.
Vergrämungen und fehlende Überprüfung
Zwischen September und Dezember 2022 soll ein Wolf in Kärnten 41 Mal vergrämt worden sein, was bedeutet, dass jeder Wolf in der Region mehrfach vergrämt wurde. Der WWF kritisiert, dass diese Vergrämungen ohne fachgerechte Umsetzung und Überprüfung durch die Behörden völlig wertlos sind. In Italien, wo es 3.300 Wölfe gibt, finden Vergrämungen nur selten statt und ein behördlich genehmigter Abschuss ist noch nie vorgekommen.
Forderung nach besserem Herdenschutz
Der WWF fordert einen besseren Herdenschutz für Kärnten, da dieser sich bereits in anderen Ländern als das wirksamste Mittel zur Vermeidung von Weidetier-Rissen erwiesen hat. Die Naturschutzorganisation fordert die Kärntner Landesregierung auf, zur Vernunft zu kommen und die Landwirte im Herdenschutz zu unterstützen.