Nach EU-Kommission und anderen Behörden denkt auch Österreich über ein Verbot von TikTok auf Handys von Regierungsmitarbeitern nach. Die Gründe sind Sicherheitsbedenken, da die chinesische Video-App Kontrolle über die Daten ausländischer Nutzer erlangen könnte.
Wie der ORF berichtet, erwägt Österreich ähnliche Schritte wie zahlreiche andere Regierungen und Behörden weltweit, indem es TikTok von den Handys seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbietet. Das Bundeskanzleramt untersucht derzeit die potenziellen Risiken und die Handhabung der App auf Regierungs-Handys. Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
Sicherheitsbedenken als Begründung
Die Bediensteten der EU-Kommission, des Europäischen Rates, sowie kanadische und US-amerikanische Bundesbehörden sollen TikTok nicht mehr verwenden, da Sicherheitsbedenken im Raum stehen. EU-Industriekommissar Thierry Breton betonte, dass Mitarbeiter der EU-Kommission, die bisher TikTok nutzten, dazu aufgefordert werden, diese App von ihren Geräten zu entfernen. Die Regierungen sind in Bezug auf Cybersicherheit besonders wachsam und es gibt Bedenken bezüglich möglicher Sicherheitsverletzungen im Zusammenhang mit TikTok, über die jedoch keine Einzelheiten genannt wurden.
Unterschiedliche Nutzung in der Politik
Die Nutzung von TikTok durch Politikerinnen und Politiker zeigt eine große Variabilität auf: Während sich weder die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch der Ratschef Charles Michel auf der Plattform präsentieren, evaluiert Frankreich ähnlich wie Österreich die Risiken der App. Der französische Präsident Emmanuel Macron hingegen unterhält einen Account mit einer beeindruckenden Anhängerschaft von 3,9 Millionen Personen. Auch in Österreich sind zahlreiche Regierungsmitglieder auf TikTok vertreten, darunter auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
Obwohl es Kritik an der App gibt, spielt sie dennoch eine bedeutende Rolle in der Politik. Gemäß der Nachrichtenseite Vox könnten allein in den USA 130 Millionen monatliche Nutzerinnen und Nutzer durch die App erreicht werden.
China wehrt sich gegen Vorwürfe
Seit einiger Zeit haben die Sicherheitsbehörden ernsthafte Bedenken bezüglich der App, die ByteDance gehört – einem chinesischen Unternehmen. Sie befürchten, dass die chinesische Regierung durch die App Zugang zu den Daten ausländischer Nutzer erhalten und die Empfehlungsalgorithmen manipulieren könnte, um ihren Einfluss zu vergrößern. TikTok und die chinesische Regierung haben diese Vorwürfe immer vehement zurückgewiesen. Die chinesische Regierung betrachtet das Verbot der App in den USA als einen ungerechtfertigten Versuch, ausländische Unternehmen zu unterdrücken und wirft den USA vor, staatliche Macht missbraucht zu haben.