Der Anstieg der Mieten in Österreich übertrifft die Inflation. Die AK fordert eine Mietpreisbremse, um die finanzielle Belastung zu reduzieren.
Explosion der Mieteinnahmen, während Mietkosten immer weiter steigen – Die Arbeiterkammer (AK) hat errechnet, dass von 2008 bis 2022 die Inflation um 36 Prozent angestiegen ist. Im selben Zeitraum sind die Nettomieten pro Quadratmeter im privaten Bereich in Österreich um 71 Prozent gestiegen.
Doppelte Zunahme privater Mieten
AK-Wohnpolitikexperte Walter Rosifka erläutert, dass private Mieten doppelt so stark angestiegen sind wie das allgemeine Preisniveau. Immobilienunternehmen und Eigentümer:innen von Zinshäusern verzeichnen hingegen dynamisch wachsende Einnahmen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von 2008 bis 2022 um 51 Prozent, während die Mieteinnahmen um 121 Prozent zunahmen.
2022 verzeichnete einen Anstieg von 320 Millionen Euro, wodurch die Mieteinnahmen aus der privaten Wohnungsvermietung insgesamt auf über 4,4 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen.
Weitere Mietanhebungen
Im Mai erhöhen sich die Richtwertmieten um 8,6 Prozent für bestehende Mietverträge, was rund 780.000 Mieter:innen (380.000 Haushalte) in ganz Österreich betrifft. Im Juli werden die Kategoriemieten um etwa fünf Prozent erhöht und auch die freien Mieten steigen.
Immobilienbranche profitiert von hohen Mieten
Walter Rosifka kritisiert, dass die Immobilienbranche von hohen Mieten profitiert, während viele Mieter:innen Schwierigkeiten haben, ihre Mietkosten zu decken. Hohe Mieten verschärfen langfristig die Einkommensungleichheit und führen zu einer Umverteilung von unten nach oben.
Arbeiterkammer fordert Mietpreisbremse
Die AK bekräftigt ihre Forderung nach einer Mietpreisbremse: Mieten sollen nicht öfter als einmal pro Jahr erhöht werden, und die Erhöhung soll auf zwei Prozent begrenzt sein. Diese Regelung soll gelten, bis eine umfassende Mietrechtsreform umgesetzt wird, die längst überfällig ist.