Aufdeckung einer Schlepperei in Kärnten: 24 Personen in Sattelkraftfahrzeug gefunden. Der Fahrer wurde festgenommen.
Gegen 20:42 Uhr des 20. Juni 2023 übernahm der Nachtdienst der Grenzkontrollstelle Karawankentunnel eine Amtshandlung von der Operativen Zollaufsicht Kärnten. Diese hatten zuvor ein Sattelkraftfahrzeug gestoppt und durchsucht.
Verborgene Personen entdeckt
Im Rahmen der Kontrolle entdeckten die Beamten 24 Fremde, versteckt zwischen Paletten und Getränkeflaschen auf der Ladefläche des Sattelanhängers. Der Fahrer, ein 48-jähriger türkischer Staatsbürger, wurde festgenommen.
Weiterführende Untersuchung
Eine darauffolgende gründliche Durchsuchung des Führerhauses ergab unter anderem den Fund von drei rumänischen Kennzeichen.
Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass den kriminellen Schleppern das Leben von Menschen völlig egal ist. Deshalb bekämpft die Polizei die Schleppermafia mit aller Konsequenz. Die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien sind dabei ein wichtiger Eckpfeiler.
Innenminister Gerhard Karner
Identifizierte Personen
Bei den geschleppten Personen handelt es sich um 15 männliche und eine weibliche Person aus Bangladesch, vier Männer aus Sri Lanka und zwei Männer aus Indien.
Routen der Schlepperei
Die Route führte ursprünglich von Rumänien nach Slowenien und von dort aus weiter nach Österreich. Das geplante Ziel war Italien.
Erste Befragungen ergaben, dass die Mehrheit der geschleppten Personen in zwei Etappen aus ihrem Herkunftsland bis Kärnten transportiert worden sind.
Der erste Teil der Reise wurde mit originalen Reisepässen und gültigen nationalen Visa durchgeführt, die über betrügerische Personalvermittlungsagenturen im Ursprungsland und über die VAE nach Rumänien vermittelt wurden. In Rumänien stellten die Fremden jedoch fest, dass die bezahlte Arbeitsvermittlung nicht eingehalten wurde. Nach unterschiedlichen Aufenthaltsdauern in Rumänien wurden sie dann organisiert mit einem Sattel-Kfz von Rumänien in Richtung Italien geschleppt.
Laufende Ermittlungen
Die weiteren Untersuchungen übernimmt das Landeskriminalamt Kärnten, EB 10, Abteilung für Schlepperei und Menschenhandel.
Weiterer Schlepperaufgriff
Erst am 7. April 2023 gelang es den Beamten der API Wolfsberg, einen Staatsbürger aus Aserbaidschan festzunehmen. Er hatte 9 Bangladescher und 11 Pakistaner in einem Kastenwagen von Rumänien über Ungarn nach Österreich geschmuggelt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch Italien als das Zielland genannt.