70 % der Arbeitnehmer:innen erhalten im Homeoffice keinen vollen Kostenersatz. Dieses Thema bedarf dringender Lösungsansätze.
Die pandemiebedingte Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice ist in vielen Unternehmen in Österreich angekommen. Um einheitliche Bedingungen für die Arbeitnehmer:innen zu gewährleisten, wurde vor über zwei Jahren ein Homeoffice-Paket von den Sozialpartnern gemeinsam mit der Regierung ins Leben gerufen.
Es ist ein sehr gutes Paket mit vielen wichtigen Regelungen, aber wie wir jetzt wissen, leider auch ein Paket mit einer versteckten Kostenfalle.
Ingrid Reischl, leitende Sekretärin des ÖGB
Laut Reischl liegt die Falle darin, dass „viele Menschen, die regelmäßig Homeoffice machen, oft auf ihren Kosten sitzenbleiben. Bevor man wie aktuell über eine Ausweitung des Pakets redet, muss diese Falle gelöst und beseitigt werden“.
„Das ist nicht zumutbar“
Eine aktuelle Studie im Auftrag des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums zeigt auf, dass 70 % der Arbeitnehmer:innen angeben, dass sie nur einen Teil oder gar keinen Ersatz für den Mehraufwand erhalten würden, der im Homeoffice entsteht. Reischl unterstreicht: „Das ist gerade in Zeiten von ausufernder Inflation den Betroffenen nicht zumutbar.“
Wir wissen, dass gerade in Betrieben mit Betriebsrat die Menschen viel eher zu ihrem Kostenersatz für ihre Arbeit im Homeoffice kommen als in Betrieben, wo es keine Vertretung für die Beschäftigten gibt. Wir werden daher verstärkt großflächig informieren und auch versuchen, in noch mehr Unternehmen Betriebsräte zu gründen.
Ingrid Reischl