Das Pilotprojekt Pflegeausbildung mit Matura wird zu einem Fixmodell und ab dem Jahr 2024 auch an öffentlichen Schulen starten. Das Land hat Kooperationsverträge mit der Caritas und der Diakonie beschlossen.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner betont seit Jahren die Notwendigkeit, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um möglichst viele Menschen für eine Ausbildung in Pflegeberufen zu gewinnen. Daher führte Kärnten 2020 als erstes Bundesland das Pilotprojekt zur Pflegeausbildung an höheren Schulen mit Maturaabschluss ein. Seitens des Bundes war dieser Schulversuch nur an Privatschulen erlaubt. In Kärnten gingen die Caritas-Schule und die Schule der Diakonie an den Start.
„Wichtiger, richtiger und überfälliger Schritt“
Aufgrund intensiver Bemühungen der Gesundheitsreferenten wird dieser Schulversuch nun als neues Ausbildungsmodell in das reguläre Schulsystem integriert und auch an öffentlichen Schulen angeboten. Prettner begrüßt diese Entwicklung und bezeichnet sie als „wichtig, richtig und überfällig“.
Die Zahl der immer älter werdenden – und damit verbunden pflegebedürftigen – Bevölkerung macht das Pflegewesen zu einem der am schnellsten wachsenden Bereiche. Pflegefachliche Berufe werden zu nachhaltigen Zukunftsberufen. Die Ausbildung zum Pflegefachassistenten an einer BHS mit Matura ist ein zusätzlicher und ein innovativer Einstieg in den Pflegebereich, der mithelfen wird, noch mehr Jugendlichen einen Andockpunkt für den Pflegeberuf zu bieten.
Beate Prettner
HLW Spittal und HLW Wolfsberg
Die HLW Spittal und die HLW Wolfsberg in Kärnten werden diese neue Form der Ausbildung übernehmen, jedoch erst ab dem Schuljahr 2024, da der Anmelde- bzw. Bewerbungszeitraum zu kurz war, um eine ausreichende Anzahl von Schülerinnen und Schülern zu erreichen, wie Prettner informiert.
Kooperationsverträge beschlossen
Das Ausbildungsmodell hat sich an den beiden Privatschulen, der Caritas und der Diakonie, sehr erfolgreich entwickelt. Für den Schulbeginn im Herbst liegen bereits die notwendigen Anmeldungen vor. Daher wurden in der jüngsten Regierungssitzung Kooperationsverträge zwischen dem Land und den beiden Schulen beschlossen.
Tatsächlich schreibt der Bund vor, dass die Schulen Kooperationspartner (Träger) haben müssen, die gemäß den Vorgaben der Kooperationsvereinbarung des Bundes für die Praktikumsplätze, Räumlichkeiten und Ausstattung für den fachpraktischen Unterricht sowie das Lehrpersonal sorgen. In Kärnten ist dieser Kooperationspartner, wie bereits während des Pilotprojekts, die Gesundheits- und Krankenpflegeschule, GuK.
Kosten
Die Kosten für die Gesundheits- und Krankenpflegefächer (etwa 30.000 Euro pro Jahr und Klasse) werden jeweils zur Hälfte von der Gesundheits- und Bildungsabteilung getragen. Darüber hinaus übernimmt das Land Kärnten seit dem Vorjahr das Schulgeld.