Der ÖAMTC hebt zum „Tag gegen das Ertrinken“ am 23. Juli die Bedeutung der Wassersicherheit und lebensrettenden Maßnahmen hervor.
Die sonnigen Tage laden zum Schwimmen und Baden ein. Doch es ist von zentraler Bedeutung, die Risiken zu verstehen und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Der ÖAMTC hebt diese Punkte hervor, insbesondere da der „Tag gegen das Ertrinken“ am 23. Juli näher rückt.
Präventionsmaßnahmen sind essenziell
Seit April 2023 verzeichnete die ÖAMTC-Flugrettung rund 50 Einsätze aufgrund von Ertrinkungsnotfällen. Trotz dieser alarmierenden Zahl gibt es einfache Vorsichtsmaßnahmen, um das Risiko von Badeunfällen zu minimieren. Im Falle eines Unfalls zählen die ersten Minuten.
Die rasche Hilfe in den ersten Minuten – bis zum Eintreffen der Rettungskräfte – ist besonders wichtig und kann letztlich über Leben oder Tod entscheiden. Maximal drei bis fünf Minuten kommt das Hirn ohne Sauerstoff aus, danach kann eine dauerhafte Schädigung nicht mehr ausgeschlossen werden. Gerade Patient:innen, die bewusstlos sind, befinden sich in Lebensgefahr. Sie müssen daher so rasch wie möglich aus dem Wasser geborgen werden. Einen offensichtlich bewusstlosen Menschen aus dem Wasser zu retten, erfordert jedoch Geschick und Kraft oder auch den Einsatz mehrerer Retter:innen. Noch während der Rettung aus dem Wasser sollte bereits mittels Notruf über 144 professionelle Hilfe angefordert werden.
Markus Amon, leitender Flugretter bei der Christophorus-Flotte
Wichtige Regeln beim Baden
Es mag verlockend sein, sich bei hohen Temperaturen direkt ins Wasser zu stürzen. Aber Amon warnt vor den Gefahren, die durch schnelle Temperaturwechsel entstehen können. „Denn selbst ein junger, kräftiger Kreislauf kann durch raschen Temperaturwechsel überfordert werden. Diese Belastung kann im schlimmsten Fall Herzversagen auslösen.“ Er empfiehlt, sich vor dem Schwimmen abzukühlen und nach einem ganzen Tag im Bad oder am Strand mit Vorsicht zu agieren.
Wenn man den ganzen Tag im Bad oder am Strand verbringt, ist es am besten, wenn man nur kleine und fettarme Mahlzeiten zu sich nimmt und Alkohol meidet.
Markus Amon, leitender Flugretter bei der Christophorus-Flotte
Außerdem sollte man nicht mit einem vollen und einem leeren Magen ins Wasser gehen.
Unterkühlung und Krämpfe sind weitere Risikofaktoren beim Schwimmen. Es ist essentiell, sich nicht zu überfordern, denn auch geübten Sportler:innen kann mitten im See die Kraft ausgehen. Es gibt dort keine Möglichkeit zur Erholung, daher sollte man das Wasser verlassen, sobald einem kalt wird. Zudem sollten Schwimmer:innen bei Anzeichen von Gewittern sofort das Wasser verlassen und niemals kopfüber in unbekanntes Gewässer springen. „Jedes Jahr führen solche ‘Köpfler’ zu schwersten Verletzungen und enden für einige Patient:innen mit bleibender Lähmung“, warnt der ÖAMTC-Flugretter.
Gefahren im eigenen Garten richtig einschätzen
Es mag überraschend klingen, aber die meisten Unfälle ereignen sich nicht in öffentlichen Bädern, sondern in unmittelbarer Nähe des eigenen Zuhauses. Offene Wasserflächen im Garten wie private Pools, Gartenteiche und Biotope werden oft als potenzielle Gefahrenquelle unterschätzt. Selbst seichte Gewässer können für Kinder lebensbedrohlich sein.
Ertrinken ist eine der häufigsten unfallbedingten Todesursachen bei Kindern. Daher sollten sich Kinder niemals unbeobachtet oder allein in der Nähe von Wasser aufhalten. Auch ältere Geschwister eignen sich nur bedingt als Aufsichtspersonen.
Markus Amon, leitender Flugretter bei der Christophorus-Flotte
Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder Schwimmscheiben für Kinder, die noch nicht oder nur schlecht schwimmen können, sind ein wichtiger Bestandteil der Sicherheit. Wer einen Teich oder Pool im eigenen Garten hat, sollte diesen unbedingt mit einem Zaun sichern. Zusätzliche Schwimmbadabdeckungen können die Sicherheit weiter erhöhen.