Die Firma „My First Plant“ in Klagenfurt steht wegen eines mutmaßlichen 16-Millionen-Euro-Betrugs im Fokus der Behörden.
Die in Klagenfurt ansässige Firma „My First Plant“ geriet ins Fadenkreuz der Behörden, nachdem sie hohe Renditen aus legalen Cannabisinvestitionen zugesichert hatte. Am Dienstag, dem 1. August 2023, endete dies mit der Festnahme des 32-jährigen Geschäftsführers. Mehrere Hausdurchsuchungen in Klagenfurt, vorwiegend bei früheren Mitarbeitern des Unternehmens, fanden statt.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) untersucht aktuell die Vorwürfe gegen vier Personen. Es geht um Betrug und Geldwäsche. Laut Aussagen von WKStA-Sprecherin Elisabeth Täubl gegenüber Kleine Zeitung rechnet man gegenwärtig mit einem Schaden von rund 16 Millionen Euro und schätzungsweise 17.000 geschädigten Personen weltweit.
Geschäftsmodell von „My First Plant“
Gegründet im Jahr 2020, lockte „My First Plant“ Investoren mit einem verführerischen Angebot: Käufer konnten Cannabispflanzen erwerben, die von der Firma gepflegt werden sollten. Die versprochene Rendite stammte aus dem Verkauf der geernteten Produkte. Drei solcher Ernten, so das Versprechen, könnten pro Jahr erfolgen, wobei der potenzielle Gewinn bis zu 100 Euro je Ernte betragen könnte.
Verknüpfungen mit anderen Vorwürfen
Auffällig ist die Verbindung zwischen „My First Plant“ und dem Krypto-Netzwerk EXW-Wallet, das ebenfalls unter Betrugsverdacht steht – daili.at berichtete. Einige Angeklagte in Bezug auf EXW sind gleichzeitig auch an „My First Plant“ beteiligt, so auch der 32-jährige Geschäftsführer.
Die WKStA hat bereits gegen acht Personen in Zusammenhang mit EXW Anklage erhoben, wobei die Vorwürfe von Betrug bis zu kriminelle Vereinigung reichen. Der potenzielle Schaden hier beträgt rund 14 Millionen Euro, wobei etwa 40.000 Menschen geschädigt worden sein könnten.
Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.