Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie der WK Kärnten, sind über die Streikmaßnahmen verwundert: „Kann sich nur um einen Irrtum handeln!“
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben am 14. November 2023 mit öffentlichen Informationsveranstaltungen auf den Zufahrtsstraßen den Industriestandort Arnoldstein bestreikt. Die Aktionen, die vor dem EURO NOVA Industrie und Gewerbepark Dreiländereck stattfinden, sind Teil der Arbeitnehmervertretung, um ihren Forderungen im Rahmen der aktuellen bundesweiten Kollektivverhandlungen Nachdruck zu verleihen.
Kritik an der Auswahl der bestreikten Unternehmen
Die Auswahl der Unternehmen, die von den Streiks betroffen sind, hat jedoch für Verwirrung gesorgt.
Die blockierten Unternehmen stehen in keinem Zusammenhang mit den derzeit stattfindenden KV-Verhandlungen in der Metalltechnischen Industrie, da gar kein Mitglied des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie in diesem Industrie- und Gewerbepark ansässig ist.
Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie der WK Kärnten
Folgen der Blockade für Industrie und Gewerbe
Diese Blockade würde nicht nur die dort ansässigen Industriebetriebe unverschuldet vor Herausforderungen stellen, sondern auch zahlreiche Gewerbebetriebe betreffen, die dort ihren Firmensitz haben.
Es ist nicht einzusehen, weshalb hier Unternehmen in ihren wirtschaftlichen Handlungen beeinträchtigt werden, die mit den derzeitigen Metaller-KV-Verhandlungen gar nichts zu tun haben. Für uns stellt das einen klaren Missbrauch des Streikrechts dar.
Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie der WK Kärnten
Aufruf zur Besonnenheit von der Wirtschaftskammer
Bei dieser Auswahl der bestreikten Betriebe kann es sich nur um einen Irrtum handeln. Ich rufe die Gewerkschaften im Sinne unserer übergeordneten gemeinsamen Interessen dringend dazu auf, solche Willkürakte zu unterlassen und trotz der aktuellen Patt-Situation auf Bundesebene einen klaren Kopf zu bewahren. Es wird – unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen – einen Tag danach geben, an dem wir wieder miteinander arbeiten und eine positive Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsstandortes vorantreiben wollen. Das sollte man jetzt nicht mit unbedachten Aktionen aufs Spiel setzen.
Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl
Die Liste der Unternehmen im EURO NOVA Industrie und Gewerbepark ist hier nachzulesen.