Auch die vierte Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Angestellten und Lehrlinge im Handel endete erfolglos. In ganz Österreich finden nun erste Warnstreiks statt.
Die vierte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsangestellten und Lehrlinge, die zusammen 430.000 Personen umfassen, führte am 28. November 2023 zu keiner Einigung. Die Arbeitgeberseite ist weiterhin nicht gewillt, ein Angebot zu machen, das die Inflationsrate von 9,2 Prozent übersteigt. Als Folge dessen sind für den Zeitraum vom 30. November bis zum 3. Dezember 2023 erste Warnstreiks an ausgewählten Standorten in Österreich geplant.
Sechs Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung sind angesichts der hohen Teuerung ein Affront gegenüber den Beschäftigten, die teilweise nicht mehr wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen. Dass die Arbeitgeber unser Angebot für einen sozial gestaffelten Abschluss, der die unteren Gehaltsgruppen stärker angehoben hätte, nicht aufgegriffen haben, zeigt, wie weit sie von der Lebensrealität der eigenen Beschäftigten entfernt sind.
Chefverhandlerin der GPA, Helga Fichtinger
Forderung der GPA
Die GPA fordert 9,4 Prozent plus einen festen Betrag von 15 Euro, was im Durchschnitt einer Anhebung der Gehälter um 9,97 Prozent entspricht.
Die erste Welle von Warnstreiks wurde heute von der Arbeitgeberseite losgetreten. Die Unterstützung vonseiten der Beschäftigten ist groß und wird von Tag zu Tag größer. Wir haben für 5. oder 6. Dezember einen weiteren Verhandlungstermin angeboten.
Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA