Nach dem schweren Zugunglück in Fürnitz sieht sich der 35-jährige Lokführer aus Deutschland mit einer Anklage konfrontiert. Es droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.
Im Zuge des tragischen Zugunglücks in Fürnitz bei Villach, welcher sich im Januar 2023 ereignete, sieht sich der Lokführer nun mit ernsthaften Anschuldigungen konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft wirft laut Anklageschrift dem 35-jährigen deutschen Staatsbürger vor, fahrlässig die Sicherheit anderer gefährdet zu haben, ein Vorwurf, der zu einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr führen könnte.
Zusammenstoß mit Folgen
Am 20. Januar 2023 fuhr der Beschuldigte, ein Triebfahrzeugführer eines privaten Eisenbahnunternehmens, einen Güterzug von Tarvis in Richtung Villach Westbahnhof. Dabei versagte das für die Sicherheit entscheidende PZB-System der Lok, welches bei Missachtung eines roten Signals automatisch eine Zwangsbremsung auslöst. Die fehlende Reaktion des Fahrers auf das Stopp signalisierende Licht mündete in einer Kollision mit einem entgegenkommenden Güterzug, der Kerosinwaggons führte.
Unfallfolgen und Strafmaß
Die Kollision löste einen Großbrand aus, durch den nicht nur 80.000 Liter Kerosin freigesetzt wurden, sondern auch die Loks auf einen nahegelegenen Parkplatz katapultiert wurden. Die Reparaturen dauern bis heute noch an. Der Lokführer wurde aufgrund der groben Fahrlässigkeit durch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt angeklagt, während der Angeklagte seine Schuld vehement abstreitet. Die rechtliche Auseinandersetzung wird vor dem Bezirksgericht Villach geführt. Es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.