In Bleiburg entsteht durch die Kelag eine wegweisende PV-Freiflächen-Anlage, bei der die Produktion von Strom aus Sonnenlicht mit einer landwirtschaftlichen Nutzung als Schafweide kombiniert wird. Am 31. Oktober 2023 erfolgte der Spatenstich für das zukunftsorientierte Projekt.
Die Anlage wird eine Leistung von 1,9 MWp besitzen und kann jährlich etwa 2,1 Mio. kWh Strom generieren. Dies entspricht dem Energiebedarf von rund 600 Haushalten in Kärnten. Die Gesamtfläche beträgt zwei Hektar, wovon 9.300 Quadratmeter mit PV-Modulen bedeckt sind. Die Investitionssumme der Kelag für das Projekt beläuft sich auf etwa 1,9 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für den Sommer 2024 geplant.
Eine Fläche, zwei Nutzen
„Mit dieser Konzeption erzielen wir auf einer Fläche zwei Nutzen“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. Neben der Stromerzeugung aus Sonnenlicht wird die Fläche als Schafweide genutzt. Über das Jahr verteilt werden etwa 30 Mutterschafe von Thomas Koch auf der Weidefläche grasen. Um dies zu ermöglichen, sind die PV-Module erhöht montiert und die Stromleitungen mit einem Verbissschutz versehen. Der erzeugte Strom wird ins benachbarte Umspannwerk Bleiburg geleitet und von dort ins Netz eingespeist.
Bei der Agri-PV-Anlage der Kelag bilden erneuerbare Energien und landwirtschaftliche Nutzung eine Symbiose. Es sind genau diese innovativen und nachhaltigen Projekte, die für die Energiewende von Bedeutung sind, denn sie schonen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern nutzen außerdem bestehende Strukturen. Diese Freiflächen-PV-Anlage dient als Energiequelle und gleichzeitig auch als Weidefläche für Herdentiere.
Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig beim Spatenstich
Ganzheitliches Energiesystem für Klimaschutz
Danny Güthlein, Vorstand der Kelag, erläutert, dass das Projekt ein sichtbarer Baustein für die Energiewende ist und zeigt, wie Klimaschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Die Kelag arbeitet an einem ganzheitlichen, intelligent steuerbaren System, das Wasserkraft, Windkraft, Fotovoltaik und Ausgleichspotenziale vereint, um die Kunden sicher und ausreichend zu versorgen.
Gemeinsam gegen den Klimawandel
Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, steht dem Projekt positiv gegenüber und sieht darin die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Die Landwirtschaft hat jedenfalls großes Interesse, die Energiewende mitzugestalten und so dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Auch hier in der Gegend von Bleiburg sehen wir, dass die Land- und Forstwirtschaft zu den ersten Opfern des Klimawandels zählt!
Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten
Konstruktive Zusammenarbeit für die Energiewende
Für die Realisierung des Projekts haben mehrere Beteiligte zusammengearbeitet, darunter die Stadtgemeinde Bleiburg, die Behörden und die Familie Koch.
Gerhild und Thomas Koch betreiben in Moosburg den Wanderschäferbetrieb „Shoaf-Bauer“. „Die Beweidung von PV-Freiflächen betrachte ich als zukunftssichernd“, so Thomas Koch. „Auf landwirtschaftlich wenig produktiven Flächen können wir zugleich hochwertige Lebensmittel und gleichzeitig grüne Energie erzeugen.“
Als e5-Gemeinde freuen wir uns, dass die Kelag dieses zukunftsweisende Vorhaben bei uns umsetzt. Es ist wichtig, mit solchen PV-Anlagen die Abhängigkeit von Stromimporten zu verringern. Dieses zukunftsweisende Agri-PV-Projekt hat die Akzeptanz der Bevölkerung, es wird von der Kelag nach dem aktuellen Stand der Technik errichtet. Arbeiten wir weiter an einer unabhängigen Energieversorgung für unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft, nur gemeinsam sind wir auf dem richtigen Weg!
Stefan Visotschnig, Bürgermeister der Standortgemeinde Bleiburg