Die erste Folgeinsolvenz der „SIGNA-Gruppe“ in Österreich: Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde über die SIGNA Informationstechnologie GmbH eröffnet.
In Österreich wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die SIGNA Informationstechnologie GmbH eröffnet. Dies geschah am Handelsgericht Wien. Das Unternehmen mit Sitz in Wien wurde 2012 gegründet und hat Gewerbeberechtigungen für Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnologie und den Handel mit Computern und Bürosystemen.
IT-Dienstleistungsgesellschaft für „SIGNA-Immobiliengruppe“
Die SIGNA Informationstechnologie GmbH ist die IT-Dienstleistungsgesellschaft für die SIGNA-Immobiliengruppe und stellt Hard- und Software sowie damit verbundene Dienstleistungen bereit. Seit 2018 war die SIGNA Holding GmbH Alleingesellschafterin, bis am 24. Februar 2023 die SIGNA Bravo GmbH & Co KG als neue Gesellschafterin eingetragen wurde.
Ursachen des Sanierungsverfahrens
Wie der KSV1870 erfahren hat, konnten die von der Schuldnerin innerhalb der „SIGNA-Gruppe“ fakturierten Leistungen nicht mehr bezahlt werden. Zur Überbrückung der daraus resultierenden Liquiditätsengpässe war die Schuldnerin auf eine von der SIGNA-Holding GmbH zugesagte Zwischenfinanzierung angewiesen. Mit der Insolvenz der SIGNA-Holding GmbH fiel diese wesentliche Finanzierungsquelle für die im operativen Betrieb der Schuldnerin notwendige Liquidität weg.
Schuldnerin beabsichtigt, das Unternehmen fortzuführen
Das Unternehmen beabsichtigt die Fortführung und bietet den Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.
Der Fortbetrieb des Schuldnerunternehmens ist für die gesamte „SIGNA Gruppe“ und somit auch für die bereits insolvente „Signa Holding“ von erheblicher Bedeutung. Es ist davon auszugehen, dass im Zuge des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung die Dienstleistungen der Schuldnerin reduziert werden.
Jürgen Gebauer vom KSV1870
Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 24,1 Millionen Euro (zu Liquidationswerten). Vom Insolvenzverfahren sind 49 Dienstnehmer und 154 Gläubiger betroffen.
Weitere verfahrensrelevante Daten
Insolvenzverwalter ist Dr. Georg Freimüller. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist auf den 22. Februar 2024 angesetzt, die Sanierungsplantagsatzung auf den 7. März 2024. Gläubiger können ihre Forderungen bis spätestens 8. Februar 2024 anmelden.
Nähere Informationen, ob weitere österreichische Gesellschaften der „Signa-Gruppe“ unmittelbar vor der Insolvenz stehen, liegen dem KSV1870 bis dato nicht vor.
Jürgen Gebauer vom KSV1870
Die Überprüfung der Informationen steht noch aus.