Etwa 60 % der Brände, die durch Kerzen verursacht werden, ereignen sich um Weihnachten. Der VVO und das KFV geben Tipps, um Christbaumbrände zu vermeiden. In Österreich werden jährlich rund 1.000 Brände durch offenes Licht und Feuer verursacht.
Die Gefahr eines Christbaumbrandes in der Weihnachtszeit ist nicht zu unterschätzen. Der österreichische Versicherungsverband VVO und das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) betonen die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen. In Österreich sind etwa 60 Prozent der durch Kerzen verursachten Brände zwischen November und Januar zu verzeichnen, wobei der Dezember besonders hervorsticht.
Warum sind Christbäume so brandgefährlich?
Ein Christbaum, oft früh gefällt, verliert bis Weihnachten viel Wasser, was das Brandrisiko erhöht. Die ätherischen Öle in den Nadeln begünstigen eine schnelle Entflammung. Dr. Othmar Thann vom KFV hebt hervor, dass Rauchwarnmelder und griffbereite Feuerlöscher essenziell sind.
Wenn ein Nadelbaum erst einmal Feuer gefangen hat, ist schnelle Reaktion gefragt. Der Feuerlöscher muss deshalb unbedingt griffbereit stehen. Und auch Rauchwarnmelder sind Lebensretter.
Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV
Mangel an Rauchwarnmeldern in österreichischen Haushalten
Eine KFV-Umfrage offenbart, dass nur rund 48 Prozent der Haushalte in Österreich mit Rauchwarnmeldern ausgestattet sind. Dies zeigt ein erhebliches Sicherheitsdefizit, besonders in neu gebauten oder sanierten Wohnungen.
Sicherheitstipps für Weihnachten
- Vorzugsweise elektrische Kerzen (z. B. LED) verwenden, die wenig Wärme erzeugen. Ohne Hitze und offene Flamme ist das Brandrisiko stark reduziert. Wunderkerzen vermeiden! Einmal angezündet, können sie nicht mehr gelöscht werden und sprühen in alle Richtungen.
- Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen rechtzeitig auswechseln, bevor sie niederbrennen und die in beheizten Räumen schnell austrocknenden Äste entzünden.
- Kerzen sollten immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufgestellt werden.
- Christbaumkerzen im Abstand von mindestens 20 Zentimetern von Ästen und Dekorationsmaterial befestigen.
- Nicht brennbare Kerzenhalter reduzieren die Brandgefahr ebenso wie Kerzen, die senkrecht, mit entsprechendem Abstand zu anderen Ästen und Christbaumschmuck auf stabilen Ästen montiert sind. Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen!
- Zum Aufstellen des Christbaumes nur kippsichere bzw. standfeste Christbaumständer verwenden. Darauf achten, dass der Stamm des Christbaumes auch sicher im Ständer befestigt ist. Mit Wasser gefüllte Christbaumständer verhindern ein zu rasches Austrocknen des Baumes und erhöhen damit die Brandsicherheit. Unter den Christbaum am besten eine schwer entflammbare Unterlage, etwa eine Löschdecke, legen. Bis zum Weihnachtsabend sollte der Baum kühl gelagert werden, beispielsweise am Balkon oder im Keller (und eventuell in einem Kübel mit Wasser), damit er nicht zu schnell austrocknet.
- Benützen Sie auf keinen Fall Christbaumschnee aus Spraydosen, wenn die Kerzen bereits brennen – durch brennbare Treibmittel können diese regelrecht zu „Flammenwerfern“ werden. Auch der Kunstschnee selbst kann brennbar sein, daher auf entsprechende Produkte achten!
- Einen Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaum‐Kerzen immer in Griffweite stellen, damit im Ernstfall keine Zeit verloren geht. Beim Löschen nicht zögern!
- Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
- Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer.