Helene Schuberth vom ÖGB kritisiert die hohe Jahresinflation von 7,8 Prozent in Österreich. Sie betont, dass preissenkende Maßnahmen die Inflation hätten verhindern können.
„Die hohe Jahresinflation von 7,8 Prozent wäre durch preissenkende Maßnahmen, wie wir sie als ÖGB seit nunmehr zwei Jahren fordern, vermeidbar gewesen“, kommentiert Helene Schuberth die aktuellen Zahlen der Statistik Austria.
Statt auf treffsichere Entlastung und Preisbremsen zu setzen, ist zu viel Geld in die Überförderung von Unternehmen geflossen. Wer vor der Teuerung und all ihren üblen Konsequenzen geschützt werden muss, das sind die Menschen im Land. Daran hat sich – leider – ebenso wenig geändert wie an der Untätigkeit der Bundesregierung.
ÖGB-Chefökonomin Helene Schuberth
„Die Löhne folgen den Preisen“
Aktuell werden wieder einmal verschiedenste Schreckgespenster aus der Schublade geholt. „Von der angedrohten Abwanderung der Industrie über ihre panische Angst vor Arbeitszeitverkürzung bis zur unnötigen Diskussion über Lohnnebenkosten – wir reden über alles außer Preiskontrollen. Letztlich sollten auch die Unternehmen ein großes Interesse an preissenkenden Maßnahmen haben. Schließlich folgen die Löhne den Preisen“, erklärt Schuberth.
Wenn man die gewinngetriebene Inflation nahezu ungehindert laufen lässt, aber nichts für inflationssenkende Maßnahmen tut, dann darf man sich über die Folgen nicht wundern. Andere europäische Länder haben vorgemacht, wie es gehen kann. Auch angesichts der verschärften geopolitischen Spannungen ist rasches Handeln unabdingbar.
ÖGB-Chefökonomin Helene Schuberth
Sie fordert „einen echten Mietenstopp, ein Wärmepaket, das Preisregulierung umfasst, und eine Antiteuerungskommission mit einer Preisdatenbank. Man muss endlich handeln, statt die Krisenprofiteure zu schützen.“