Die Eigentümer der Grossglockner Bergbahnen Heiligenblut legen das Vorgehen fest. Zwei Varianten zur nachhaltigen Sicherung des Betriebes wurden beschlossen. Die Prüfung der Investoren und der mögliche Verkauf oder der eigenständige Weiterbetrieb durch Kosten- und Anlagenreduktion stehen zur Auswahl.
In einem Treffen im Kärntner Landhaus wurde den Grossglockner Bergbahnen als Vertreter einer bisher nicht genannten Investorengruppe deren Anwalt, Dr. Ferdinand Lanker, vorgestellt. Die Gemeinde Heiligenblut und das Land Kärnten werden laut eigenen Aussagen keinen finanziellen Beitrag zur Rettung der Bergbahnen und des Skigebiets leisten und daher am weiteren Entscheidungsprozess nicht mehr teilnehmen.
Zwei mögliche Varianten
Die Eigentümer haben sich im Sinne des nachhaltigen Erhalts der Bergbahnen für die Einheimischen und Mitarbeiter sowie der Sicherung des Wintertourismus in der Region zu folgendem Vorgehen entschieden:
Prüfung der Investoren & möglicher Verkauf
Die bisher nicht bekannten Investoren müssen sich bis Montag, 18. März 2024, um 18:00 Uhr bei den Eigentümern melden, um rasch deren Absicht und Bonität prüfen und dann sofort in Gespräche eintreten zu können.
Das vonseiten des Landes und der Gemeinde letzte Woche gestellte „Ultimatum“ konnte auch schon deshalb nicht angenommen werden, da weder die möglichen Käufer und deren Kompetenzen in der Führung eines Skigebiets noch deren Bonität bekannt waren. Auch die Anforderungen der aktuellen Eigentümer für einen Verkauf waren dem Rechtsvertreter, Dr. Lanker, nicht im Detail bekannt.
Ein entsprechendes Schreiben mit dem Ersuchen um die notwendigen Erklärungen im schon genannten Sinne wurde dem Rechtsvertreter der Investoren, Dr. Lanker, zugesandt. Die Eigentümer der Grossglockner Bergbahnen Heiligenblut würden dann sofort in Gespräche eintreten.
Da die bisherigen Gesprächspartner von Land und Gemeinde die neuen Interessenten erst letzte Woche gefunden oder angekündigt haben und die Absicherung der MitarbeiterInnen und die betrieblichen Abläufe eine rasche Entscheidung benötigen, drängt die Zeit.
Grossglockner Bergbahnen
Beschluss über eigenständigen Weiterbetrieb
Sollte über einen Verkauf keine Einigung erzielt oder die geordnete Übergabe des Skigebiets Grossglockner nicht gesichert werden können, haben die bisherigen Eigentümer beschlossen, den Betrieb in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Form abzusichern.
Die offiziellen Nächtigungszahlen des Tourismusverbandes würden die Problemlage der Bergbahnen und der gesamten Region dramatisch verdeutlichen und seien der Grund für diese leider notwendigen Maßnahmen.
In den vergangenen 15 Jahren seien mangels Initiativen in Heiligenblut und daher mangels des Angebots an entsprechenden Beherbergungsbetrieben die Nächtigungen um 40 Prozent eingebrochen. Diese Gäste würden – übrigens zu einem beinahe identischen Prozentsatz – natürlich auch im Skigebiet fehlen, weshalb es auch hier leider Anpassungen brauche.
Zudem hat man im Bereich der Werbung und des Marketings sehr stark auf das Thema Nationalparkregion gesetzt und dies aus unserer Sicht zu wenig mit dem attraktiven Bergbahn- und Skiangebot kombiniert.
Grossglockner Bergbahnen
Aber nur wenn genügend Beherbergungsbetriebe und damit Urlaubsgäste auch im Winter im Tal sind, können die Bergbahnen wirtschaftlich vertretbar handeln, damit die Arbeitsplätze und der Betrieb sowie damit der Wintertourismus in der Region gehalten werden können.
Um das Skigebiet nachhaltig zu sichern, müssen aus Sicht der Eigentümer auch die Zahl der Anlagen und damit die Kosten reduziert werden. In den letzten Jahren betrug der jährliche Abgang zwischen 0,5 und 1 Million Euro. Die konkreten Maßnahmen müssten im Falle einer eigenständigen Weiterführung erst geprüft werden, jedenfalls aber wären aus finanzieller Sicht die Fleißbahnen davon betroffen.
Nur mit einer Reduktion der Aufwände und Kosten durch die Schließung von Anlagenteilen können aus Sicht der Eigentümer die Bergbahnen langfristig gesichert werden.