Am Mittwoch wurde der Energy Globe Award Kärnten 2024 verliehen. Laut LR Schuschnig beweisen die Siegerprojekte und alle 16 Einreichungen die Innovationskraft des Standorts Kärnten.
Am 19. Juni 2024 prämierte Wirtschafts- und Energielandesrat Sebastian Schuschnig gemeinsam mit dem Team des e5-Landesprogramms im Konzerthaus Klagenfurt die Gewinnerprojekte des diesjährigen Energy Globe Award Kärnten 2024. Diese Auszeichnung, die in Kärnten bereits zum 21. Mal verliehen wird, ist heute als der weltweit renommierteste Umweltpreis anerkannt. Jedes Jahr werden damit regional, national und international nachhaltige Initiativen gewürdigt, die sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Ressourcenschonung hervortun.
Nachhaltige Energiepolitik ist auch Standortpolitik. Ich bin davon überzeugt, dass die Energiewende nur durch Innovation, Technologieoffenheit und Anreize gelingt, nicht durch Verbote oder Einschränkungen. Die heute ausgezeichneten Projekte sind dafür beispielgebend, sie beweisen, welche Innovationskraft Kärnten im Bereich der Nachhaltigkeit hat, die auch den Standort stärken.
Schuschnig
Während seiner Eröffnungsrede hob der Landesrat hervor, dass Kärnten in der Energiewende nun weiter vorankommt: „Wir gehen weg vom Verhindern und hin zum Ermöglichen, gehen dabei aber sorgsam mit der Natur um und setzen vor allem auf Kreislaufwirtschaft. Mit dem ersten Kärntner Energiewendegesetz zeigen wir, wie das möglich ist. Auch die neu Photovoltaik-Verordnung, die mehr ermöglichen wir, ist schon bereits fertig.“
Sechzehn Projekte eingereicht
Auf regionaler Ebene wurden heuer in Kärnten sechzehn Projekte in den Kategorien Erde, Feuer, Luft und Nachhaltige Gemeinde eingereicht. Diese beeindruckten die Fachjury unter dem Vorsitz von e5-Teamleiterin Christina Morak (Abteilung 15 im Amt der Kärntner Landesregierung) durch ihre Kreativität und ihr Wissen.
Siegerprojekte
Erster Platz
Der erste Platz und somit der „Energy Globe Award Kärnten 2024“ wurde dem A.ö. Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach für das Projekt „Projekt 3 und 23 – Energieoffensive KH Friesach – Wie in nur 3 Jahren der Energieverbrauch um 23 Prozent reduziert werden konnte“ verliehen. In einer Erneuerungsoffensive wurde das Krankenhaus in den vergangenen Jahren sowohl im patientennahen als auch im medizinisch-technischen Bereich auf den neuesten Stand gebracht. Darüber hinaus wurden umfassende Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und Energieeffizienz umgesetzt, wodurch der gesamte Energieverbrauch in nur drei Jahren um 23 Prozent gesenkt werden konnte. Das Projekt legte den Fokus auf Optimierung und Sensibilisierung. Dies führte zu einer jährlichen Einsparung von 1.544.246 kWh. Als nach EMAS-Umweltmanagement zertifizierte Einrichtung und einer der größten Arbeitgeber der Region ist es dem A.ö. Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach wichtig, ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig sowie verantwortungsbewusst zu handeln.
Zweiter Platz
Den zweiten Platz belegte das Projekt „Abwärme der Kläranlage wird für die Fernwärme Spittal an der Drau nutzbar gemacht“, eingereicht vom Wasserverband Millstätter See. Hierbei kommt die Abwärme aus der Abwasserreinigungsanlage in das Fernwärmesystem der Kelag Energie & Wärme GmbH in Spittal/Drau. Eine etwa einen Kilometer lange Wärmetransportleitung führt die Abwärme zum bestehenden Biomasseheizwerk, wo sie zur Optimierung der Wärmeerzeugung genutzt wird. So kann man jährlich etwa zwei Millionen Kilowattstunden thermische Energie aus der Abwärme gewinnen, die sonst in die Atmosphäre entweichen würde. Wenn man diese Energie nutzt, kann man etwa 3.000 Schüttraummeter Biomasse-Hackschnitzel sparen. Das entspricht der Menge an Wärme für 400 Haushalte.
Dritter Platz
Der dritte Platz wurde aufgrund eines Punktegleichstands ex aequo an die Projekte „Green Industry with Green Hydrogen“ von Infineon Technologies und an die Brauerei Hirt für ihr neues „Lager-, Kommissionier- und Logistikzentrum“ vergeben. Das Forschungsprojekt von Infineon stellt die Produktion von grünem Wasserstoff für die Halbleiterfertigung sicher. Die Brauerei Hirt legt bei der Errichtung des neuen Zentrums großen Wert auf Energieautarkie, Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und regionale Wertschöpfung. Mit dieser Investition erreicht die Brauerei eine CO₂-Reduktion von 400 Tonnen pro Jahr. Das deutliche Bekenntnis zum Standort Hirt in einer strukturschwachen Region wurde für das familiengeführte Unternehmen Teil der Unternehmensstrategie.
Bewerbung für Energy Globe Award Austria
„Ich gratuliere allen siegreichen Projekten und bin mir sicher, dass sie auch im österreichweiten Wettbewerb die besten Karten haben und Kärnten hervorragend vertreten werden“, erklärte Schuschnig. Die Preisträger des Awards haben nun die Möglichkeit, sich beim Energy Globe Award Austria zu bewerben. Der Award wurde 1999 von Wolfgang Neumann, einem Energie-Pionier aus Oberösterreich, ins Leben gerufen und lädt seitdem in über 180 Ländern weltweit Projektträger ein, ihre Best-Practice-Projekte und Initiativen zu präsentieren.