Die Insolvenzeröffnung über die KEB-Kärntner Edelstahlbeizerei Ges.m.b.H. aus 9601 Arnoldstein wurde bekannt gegeben. Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt rund 1.010.000 Euro.
Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt, dass über das Vermögen der KEB-Kärntner Edelstahlbeizerei, mit Sitz in 9601 Arnoldstein, Industriestraße 9, ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde. Es handelt sich dabei um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.
Die Schuldnerin führt Fertigungs- und Montagearbeiten im Bereich Anlagen- und Stahlbau durch und arbeitet vorwiegend für Kunden, die Stahlbauten und
Anlagebauten im In- und Ausland anbieten. Geschäftsführer ist Mag. Helmut Furian. Alleinige Gesellschafterin ist die INTEC Stahl- und Anlagenbau GesmbH & Co KG.
Insolvenzursachen
Laut Antrag werden die Ursachen der Insolvenz nunmehr wie folgt dargestellt: Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten resultieren im Wesentlichen daraus, dass es aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage in Bereich der Industrieunternehmen, zu massiven Umsatzrückgängen gekommen ist und darüber hinaus hoher Preisdruck herrscht, sodass auch die Aufträge zuletzt kaum noch kostendeckend waren.
In der 1. Jahreshälfte 2024 wurden seitens Großkunden aus Deutschland größere Aufträge im Blechanlagebau zugesagt, welche nachfolgend wieder storniert wurden, weil es auch bei diesen Großkunden ihrerseits zur Stornierung der Aufträge durch deren Auftraggeber gekommen ist. Mit einer (neuerlichen) Vergabe dieser Aufträge ist frühestens nächstes Jahr zu rechnen. Trotz intensiver Gespräche mit anderen Großkunden konnten die ausgefallenen Aufträge nicht kompensiert werden und neue Aufträge nicht generiert werden.
Im Hinblick auf die schwierige Marktsituation erfolgte eine Unterstützung durch die Muttergesellschaft in der Weise, dass für den von der Schuldnerin übernommenen Betrieb des Anlagen- und Stahlbaus die Muttergesellschaft den Einkauf für Rechnung der Schuldnerin vorgenommen hat. Damit liegen die Verbindlichkeiten gegenüber den Lieferanten bei der Muttergesellschaft, die ihrerseits sohin eine (nachrangige) Insolvenzforderung gegenüber der Antragstellerin hat. Es erfolgte eine monatliche Saldierung der von der Muttergesellschaft für die Schuldnerin ausgelegten Materialkosten gegen die von dieser für Rechnung der Schuldnerin generierten Kundenforderungen, welche aufgrund des schlechten Geschäftsverlaufs durchgängig negativ waren. Zuletzt wurden von Gesellschafterseite noch die Löhne und Gehälter für den Monat Juni inkl. Sonderzahlungen vorgestreckt und sind von der Schuldnerin bezahlt.
Per Ende Juni wurden aufgrund des Auftragsrückganges bzw. der stornierten Aufträge schließlich 17 Dienstnehmer zur Kündigung angemeldet, weil die Schuldnerin beabsichtigt hat, aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten den Blechbaubetrieb zu schließen und nur den Montagebetrieb fortzuführen, wobei schließlich durch die BH Villach-Land als zuständige Gewerbebehörde per Mitte Juli 2024 eine sofortige Betriebsschließung verfügt worden ist. Dies hat dazu geführt, dass die Schuldnerin die noch in Bearbeitung gestandenen Aufträge nicht mehr fertigstellen konnte.
Vermögen
Die Passiva betragen insgesamt rund 1.010.000 Euro, einschließlich einer nachrangigen Verbindlichkeit gegenüber der Muttergesellschaft in Höhe von 650.000 Euro. Von der Insolvenz sind vier Gläubiger und 28 Dienstnehmer betroffen. Die Aktiva werden mit einem Betrag von 74.000 Euro angegeben.
Laut Antrag soll das Unternehmen fortgeführt werden, und es ist der Abschluss eines Sanierungsplans mit einer Quote von 20 % vorgesehen.
Forderungsanmeldungen können über den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) eingereicht werden.