In Mallnitz wurden die Geschieberückhaltesperre und die neue BIOS-Brücke eröffnet. Finanziert wird das Projekt durch den Bund, das Land Kärnten, den Wasserverband Mölltal sowie die Unternehmen Kelag und Verbund Hydro Power GmbH.
Zum Schutz des Ortskerns von Mallnitz sowie der B106 Mölltal Straße in der Marktgemeinde Obervellach wird derzeit eine umfassende Baumaßnahme am Mallnitzbach umgesetzt. Am Mittwoch, 13. November 2024, wurde in Anwesenheit von Landeshauptmann Peter Kaiser und Nationalparkreferentin LR.in Sara Schaar das Kernstück dieser Maßnahme offiziell eröffnet: die Geschieberückhaltesperre am Tauernbach sowie die neue Brücke beim Nationalparkzentrum BIOS. In die gesamte Maßnahme werden 2,7 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellung der 2023 begonnenen Bauarbeiten ist für 2025 geplant.
Eröffnung am Rande des SDG Dialogforums Kärnten
Kaiser dankte allen Verantwortlichen für die Umsetzung. Es sei passend, dass die Eröffnung mit dem SDG Dialogforum Kärnten zusammenfalle, das sich dem Thema Nachhaltigkeit widme. „Wir wollen im Sinne der Enkelverantwortung nachfolgenden Generationen eine Welt überlassen, die sie noch selbst gestalten und weiterentwickeln können“, betonte er. Das Land Kärnten habe in diesem Jahr 25 bis 30 Millionen Euro in Maßnahmen investiert, die „der Bevölkerung Schutz, Sicherheit und Zukunft geben“. Für die nahe Zukunft stehen weitere 26,4 Millionen Euro zur Verfügung.
„Herausforderungen durch den Klimawandel“
Der Mallnitzer Bürgermeister Günther Novak betonte die Herausforderungen des Klimawandels, die sich in zunehmend intensiveren Naturereignissen widerspiegeln. Er sprach der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), der Nachbarschaft, dem Bauhof und allen weiteren Beteiligten, die für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen verantwortlich sind, seinen Dank aus.
Der Bürgermeister von Großkirchheim, Peter Suntinger, sprach in seiner Funktion als Obmann des Wasserverbands Mölltal. Auch er dankte allen Verantwortlichen und betonte, dass der Wasserverband Mölltal bereits 1969 als einer der ersten überhaupt gegründet wurde.
Projekte auf 100-jährliche Hochwasser ausgerichtet
Stefan Piechl, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) Sektion Kärnten, erklärte, dass „die Natur immer stärker zeigt, was sie kann“. Die WLV trage dazu bei, den Lebensraum der Menschen sicherer zu gestalten. In Kärnten seien in diesem Jahr 30 Millionen Euro im Bereich der WLV investiert worden, davon 6,7 Millionen Euro durch das Land. Die WLV-Projekte, einschließlich des Projekts am Mallnitzbach, seien auf 100-jährliche Hochwasser ausgelegt. Die eröffnete Geschieberückhaltesperre könne bis zu 35.000 Kubikmeter Wildholz und Geschiebe zurückhalten.
Schutz vor Verklausungen und Vermurungen
Projektleiter Kasimir Kulterer erläuterte weitere Details zum Projekt. Er erklärte, dass die Geschieberückhaltesperre die Brücke beim BIOS vor Verklausungen schütze und somit den Ortskern von Mallnitz vor Vermurungen bewahre.
Mallnitz mehrmals von starken Unwettern betroffen
Mallnitz wurde in der Vergangenheit mehrfach von starken Unwettern heimgesucht, mit Hochwasserereignissen in den Jahren 1965, 1966, 2018 durch das Sturmtief Vaia sowie erneut 2019. Die Finanzierung der Schutzmaßnahmen am Mallnitz- bzw. Tauernbach erfolgt durch den Bund, das Land Kärnten, den Wasserverband Mölltal sowie die Unternehmen Kelag und Verbund Hydro Power GmbH.
Segnung der neuen Bauwerke
Die neuen Bauwerke wurden von Dechant Arnulf Johannes Pichler gesegnet, und für die musikalische Umrahmung sorgten Bläser der Trachtenkapelle Mallnitz.