Das Mega-Verkehrsprojekt, die Koralmbahn, ist nach 26 Jahren Bauzeit nun fertiggestellt. Auf der Bahnstrecke beginnt jetzt die sogenannte Inbetriebnahmephase.
Nach 26 Jahren Bauzeit ist ein Mega-Verkehrsprojekt fertiggestellt: Mehr als 100 Brücken, über 50 Kilometer Tunnelstrecken, 23 Bahnhöfe und Haltestellen sowie eine Fahrzeit von 45 Minuten zwischen Klagenfurt und Graz prägen das Vorhaben. Während einige Bahnhöfe noch finalisiert werden, hat auf der Bahnstrecke die Inbetriebnahmephase begonnen. Spitzenvertreterinnen und -vertreter der ÖBB und der Politik trafen sich am neuen Bahnhof Groß St. Florian in der Steiermark. Nach einer Pressekonferenz erfolgte eine gemeinsame Fahrt in das Herzstück der Koralmbahn, den 33 Kilometer langen Koralmtunnel.
Zwei einschneidende Ereignisse innerhalb weniger Jahrzehnte haben die geographische Lage Kärntens grundlegend verändert: Österreichs Beitritt zur EU am 1. 1. 1995 und nun, 30 Jahre später, die Inbetriebnahme der Koralmbahn. Aus einer ehemaligen Grenzlage ist Kärnten ins Herzen Europas gerückt, mit der Koralmbahn als starke Schlagader.
LHStv.in Gaby Schaunig
Die Klimakrise stellt uns vor große Herausforderungen. Die Koralmbahn kommt da genau richtig. Sie wird noch mehr Menschen vor Augen führen, wie einfach und schnell der öffentliche Verkehr funktionieren kann. Die Koralmbahn leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Mobilitätswende.
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz
„Revolution im öffentlichen Verkehr“
Andreas Matthä, CEO der ÖBB, zeigte sich „stolz auf diesen wichtigen Meilenstein. Wir stehen damit vor einer Revolution im öffentlichen Verkehr. Die Koralmbahn eröffnet eine glänzende Mobilitätszukunft für die Region. Ab Dezember 2025 reisen unsere Fahrgäste in 45 Minuten zwischen Graz und Klagenfurt – umweltfreundlich, komfortabel und ohne jede Chance für das Auto.“
„Unschlagbar schnelles Mobilitätsangebot“
Schaunig hob hervor, dass die Koralmbahn „die Bundesländer Kärnten und Steiermark noch enger zusammenwachsen lässt: Zu einem Wirtschaftsraum Süd mit 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, die mit der Koralmbahn ein klimafreundliches und unschlagbar schnelles Mobilitätsangebot erhalten. Die Teilinbetriebnahme in Kärnten vor einem Jahr hat bereits einen ersten tollen Vorgeschmack geliefert auf das, was noch kommt.“
Testen, messen, üben, proben und einschulen
Bevor jedoch die ersten Züge auf der gesamten Strecke unterwegs sein dürfen, stehen noch mehrere Monate Testen, Messen, Üben, Proben und Einschulungen an. Im kommenden Jahr sollen insgesamt mehr als 15.000 Testkilometer absolviert werden. Bei sogenannten Hochtastfahrten wird die Strecke mit Geschwindigkeiten von bis zu 275 km/h befahren, um die Leistungsfähigkeit zu prüfen. Im Rahmen von „Akzeptanzfahrten“ wird jedes Detail sorgfältig überprüft. Gleichzeitig wird das Zugsicherheitssystem getestet, und alle Objekte entlang der Strecke werden auf Einflüsse überprüft.
Nicht nur die Technik wird hochgefahren, auch die Menschen hinter dem Betrieb bereiten sich sorgfältig vor. Lokführerinnen und Lokführer absolvieren vorab Trainings im Simulator, um die neue Strecke kennenzulernen. Gleichzeitig üben Rettungskräfte und Feuerwehren verschiedene Einsatzszenarien.
Mit der Koralmbahn entsteht ein neuer Lebens- und Wirtschaftsraum, der die Steiermark und Kärnten nachhaltig und positiv verändern wird. Davon werden in der Region alle profitieren.
Steirischer Landesrat Werner Amon
„Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz“
Landesrätin Ursula Lackner unterstrich, dass die neue Bahnverbindung auch den Gütertransport erheblich optimieren wird und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.