Der Budgetvoranschlag der Stadt Villach für das Jahr 2025 wurde angenommen. Trotz schwierigsten Rahmenbedingungen seien keine Kürzungen bei Unterstützungszahlungen vorgesehen. Die Offensive für geförderten Wohnbau solle fortgesetzt werden. Zudem seien erhebliche Investitionen im Bildungsbereich geplant, um Villachs Nachwuchs zu fördern.
Der „Budgetvoranschlag 2025“ der Stadt Villach wurde am 29. November 2024 in der Gemeinderatssitzung mit 40 von 45 möglichen Stimmen angenommen. Der Voranschlag umfasst 332,8 Millionen Euro, davon seien 47,4 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen. Die Investitionsschwerpunkte liegen in den Bereichen Bildung/Kinder, Infrastruktur sowie Klimaschutz/Nachhaltigkeit. Zudem sollen 61 Millionen Euro in den Sozial- und Gesundheitsbereich fließen.
Die wichtigste eigene Einnahmenquelle der Stadt Villach, die Kommunalsteuer, solle 2025 um 4,3 Prozent auf 48 Millionen Euro anwachsen. Den nicht überwälzbaren Schulden in Höhe von 91,4 Millionen Euro stehe ein Vermögen von über 600 Millionen Euro gegenüber. Der Kelag-Fonds der Stadt umfasse 41 Millionen Euro. Die Personalkosten seien mit einem Anteil von 22,8 Prozent am Budget „traditionell niedrig“, während Vergleichswerte in anderen Städten bis über 35 Prozent reichen würden.
Keine Kürzungen bei Sozialem und Subventionen
Wir halten an unserem dichten Netz an Sozialleistungen fest, weil die Zeiten für viele Menschen ohnehin schwer genug sind. Wir werden auch nicht bei den hunderten Villacher Vereinen sparen. Sie leisten in den Bereichen Soziales, Integration, Sport und Kultur wichtige Arbeit und fungieren als Nervensystem der Villacher Gesellschaft. Es werden weder Sozialleistungen noch Subventionen gekürzt!
Bürgermeister Günther Albel
Auch die Offensive für geförderten Wohnbau gehe weiter: Neben den rund 150 Wohnungen, die derzeit geplant und errichtet werden, kämpfe die Stadt beim Land Kärnten vehement für weitere, große Förderkontingente, heißt es.
Hingegen sollen intensive Sparmaßnahmen sowie moderate Anhebungen von Gebühren das Minus abfedern. Mittelfristig solle, basierend auf den Prognosen des Finanzministeriums, ab 2027 wieder ein ausgeglichenes Budget möglich sein. „Dafür müssen die Prognosen und Zeichen, die wir aus dem Finanzministerium erhalten haben, aber auch stimmen“, so Albel.
Die größten Investitionen
Bei den Schwerpunkten wolle Villach die Zukunftsbereiche „Kindergärten“ mit 17,8 Millionen Euro und „Öffentlicher Verkehr“ mit 7,2 Millionen Euro absichern. Zusätzlich zu den Kindergarten-Millionen sollen 12,4 Millionen Euro für Investitionen in den Bildungssektor bereitgestellt werden.
Ein Überblick:
- Mit 9,9 Millionen Euro sei die Generalsanierung der Richard-Wagner-Schule der größte Brocken im Bildungsbereich.
- Die Erschließungsstraße der neuen Großkaserne in der Fellach sei mit sechs Millionen Euro im Budget verankert. Die Straße solle den Heeresverkehr vom bewohnten Gebiet fernhalten. Künftig würden Rohrkaserne, Lutschounigkaserne und Henselkaserne in der Fellach zusammengezogen.
- 1,4 Millionen Euro würden den Startschuss für den Bau der zweiten Eisfläche bedeuten.
- 800.000 Euro sollten in die Fertigstellung der Photovoltaik-Freifläche in Zauchen fließen. Diese solle helfen, alle städtischen Gebäude bis 2030 mit Sonnenstrom zu versorgen.
- Mit 2,6 Millionen Euro werde die Ausstattung der Feuerwehren optimiert.
- Die Sanierung der Sporthalle St. Martin und der Leichtathletikanlage Lind werde mit 1,6 Millionen Euro ermöglicht.
- 2,5 Millionen Euro stünden für strategische Grundankäufe zur Verfügung.
- Knapp 700.000 Euro sollen in Verbesserungen des Radwegenetzes fließen.
- Eine Million Euro sei für Grünflächen und Entsiegelung reserviert.
- Zusätzlich sollen zur Jahresmitte die Arbeiten an der neuen Genusshalle für den „josefsmarkt“ auf dem Kaiser-Josefs-Platz beginnen. Die Kosten werde ein privater Bauträger übernehmen.
Budgetvoranschlag 2025
- Budgetvolumen: 332,8 Millionen Euro
- Davon für Investitionen: 47,4 Millionen Euro
- Kommunalsteuer-Einnahmen: 48 Millionen Euro
- Pflichtbeiträge an das Land Kärnten: 66,6 Millionen Euro
- Fondsvermögen (Stand 31.10.2024): 40,6 Millionen Euro
- Personalkosten-Anteil am Budget: 22,8 Prozent
- Nicht überwälzbare Schulden: 91,4 Millionen Euro