Eine Jugendbande hat im Klagenfurter Stadtteil Fischl drei junge Männer überfallen. Neun Angeklagte müssen sich nun wegen schweren Raubes vor Gericht verantworten. Die Opfer wurden gedemütigt und geschlagen. Alle Angeklagten haben Migrationshintergrund und sind zwischen 14 und 17 Jahre alt.
Im Klagenfurter Stadtteil Fischl wurden im August des Vorjahres drei junge Männer von einer Jugendbande überfallen. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt neun Angeklagte im Alter von 14 bis 17 Jahren wegen schweren Raubes angeklagt. Die Opfer wurden von den Tätern gedemütigt und geschlagen. Alle Angeklagten haben Migrationshintergrund und sind berufstätig oder besuchen Schulen.
Wechselseitige Faustschläge gegen den gesamten Körper
Die Staatsanwaltschaft beschreibt den Tathergang so: Die Opfer saßen auf einer Parkbank und unterhielten sich, als die neun Angeklagten sie umringten und ihnen wechselseitig Faustschläge gegen den gesamten Körper versetzten. Eines der Opfer erlitt dabei eine vergrößerte Milz, Prellungen an den Rippen und im Gesichtsbereich sowie eine operativ zu entfernende Trommelfellperforation.
Laut Anklageschrift sollen einige der Täter die Opfer dazu gezwungen haben, sich hinzuknien und dabei zu sagen: „Ausländer sind die Könige“. Ein Opfer soll in der Vergangenheit fremdenfeindliche Äußerungen getätigt haben, weshalb die Angeklagten ihm vorerst „nur“ eine Abreibung verpassen wollten.
Opfer identifizierten sämtliche Angeklagte
Im Zuge der Ermittlungen wurden den Opfern 70 Bilder von Personen vorgelegt. Die Opfer identifizierten sämtliche Angeklagten als Täter. Allerdings geben einige der Angeklagten an, nicht am Tatort gewesen zu sein oder lediglich eingeschritten zu sein, um den Opfern zu helfen.
Der Prozess wird zeigen, wie sich die Angeklagten zu den Vorwürfen äußern werden. Rechtsanwalt Philipp Tschernitz vertritt den Neunt-Angeklagten und beteuert dessen Unschuld. Die Strafe für die Angeklagten hängt davon ab, welche Rolle sie bei der Tat gespielt haben.
Quelle Kleine Zeitung