Der als „Plagiatsjäger“ bekannte Stefan Weber verlässt die „Österreichische Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft“, nachdem sein Vortrag an der Universität Klagenfurt abgelehnt wurde. Der Grund für die Ablehnung war die Verwendung von nicht gendergerechter Sprache im Abstract des Vortrags.
Weber hat dies als einen Exklusionsmechanismus kritisiert und darauf hingewiesen, dass es im akademischen Kontext schwierig ist, immer gendergerecht zu formulieren.
Stefan Weber und die Universität Klagenfurt
Das Verhältnis zwischen Stefan Weber und der Universität Klagenfurt ist seit über 20 Jahren angespannt. Ausgangspunkt war eine abgebrochene Lehrveranstaltung von Weber in Salzburg. Später wurde eine von ihm an der Uni Klagenfurt eingereichte Diplomarbeit mit dem Titel „Wickie und die starken Männer“ als Plagiat aufgedeckt und führte einen Wandel in der wissenschaftlichen Bewertung herbei.
Der Vorwurf der nicht gendergerechten Sprache
Weber erweitert die Geschichte nun um ein weiteres Kapitel. Ein Vortrag von ihm an der Uni Klagenfurt wurde wegen der Verwendung von nicht gendergerechter Sprache im Abstract abgelehnt. Weber hatte das Wort „Wissenschaftler“ zweimal ohne Genderstern oder Binnen-I verwendet. Als Beweis dafür wird ein Auszug aus dem Review vorgelegt, in dem es unter anderem heißt: „Bitte auf gendergerechte Sprache achten“. Weber verteidigt seine Verwendung von nicht gendergerechter Sprache und betont, dass es weder Bosheit noch eine politische Stellungnahme war.
Die Reaktion der Universität Klagenfurt
Die Universität Klagenfurt zeigt sich überrascht von Webers Vorwürfen. Das Abstract wurde von zwei Gutachter*innen im Doppelblindverfahren geprüft. Neben der nicht gendergerechten Sprache habe es weitere Gründe für die Ablehnung des Vortrags gegeben. Webers Anschuldigungen zeichnen nur ein „sehr lückenhaftes Bild“.