Ein 25-jähriger Kärntner führte ein scheinbar luxuriöses Leben, indem er Privatjet-Charter und Hotelbuchungen mit gefälschten Zahlungsbestätigungen ausnutzte.
Beginnend mit Januar 2023, startete das Landeskriminalamt Kärnten, Abteilung EB05-Betrug, intensive Ermittlungen gegen einen 25-jährigen Österreicher. Der Anstoß dazu kam durch die Anzeige einer in Wien ansässigen Privatjet-Charter-Firma.
Der Beschuldigte hatte im Dezember 2022 eine Charterbuchung für einen Tagestrip von Klagenfurt nach Ibiza gemacht. Doch anstatt den Rechnungsbetrag zu begleichen, präsentierte er eine gefälschte Überweisungsbestätigung.
Tatverdächtiger nach Deutschland umgezogen
Die nachfolgenden Untersuchungen ergaben, dass der Tatverdächtige bereits vor mehreren Jahren nach Deutschland umgezogen war und keinen festen Wohnsitz in Österreich hatte. Die deutschen Strafbehörden ermittelten parallel gegen den 25-Jährigen, da er auf die gleiche Weise im Mai 2022 Hin- und Rückflüge von Stuttgart nach Nizza in Anspruch an und nicht bezahlte. Damals waren auch seine Frau und seine Stieftochter dabei.
Zusammenarbeit mit deutschen Strafbehörden
Mithilfe von Beamten der Polizeiinspektion Feldkirchen konnte er an der Wohnadresse seiner Mutter in Kärnten vorläufig festgenommen werden, nachdem das Amtsgericht Nürtingen einen Europäischen Haftbefehl ausgestellt hatte.
Anzeige auf freiem Fuß
Nach der Vernehmung und Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurde er auf freiem Fuß angezeigt, da er einen Wohnsitz in Deutschland nachweisen konnte. Weiterführende Untersuchungen zeigten jedoch, dass der Kärntner in der Zeit von März bis Dezember 2022 mindestens siebenmal auf dieselbe Weise betrogen hatte.
Weitere Vergehen
Der Betrüger buchte auch acht mehrtägige Aufenthalte in deutschen Hotels (inklusive Verpflegung) unter dem Vorwand einer Geschäftsreise und hinterließ unbezahlte Rechnungen. Gesamt verursachte er unter Vorspiegelung seiner Zahlungswilligkeit und -fähigkeit, durch Übermittlung von gefälschten Überweisungsbestätigungen und „Kostenübernahmen seiner (nicht mehr bestehenden) Werbeagentur“ einen Schaden von mehreren Zehntausend Euro.
Einige der Dienstleistungen wurden von den Firmenverantwortlichen storniert, noch bevor sie in Anspruch genommen wurden. Dadurch konnte eine Schädigung in Höhe von weiteren mehreren 10.000 Euro verhindert werden.
Es kam ebenfalls zur Kenntnis, dass der Mann aus Kärnten in den vergangenen Monaten durch Anzeigen auf einer Online-Verkaufsplattform verschiedene Personen dazu veranlasst hatte, Banküberweisungen in noch nicht bekannter Höhe zu tätigen. Er lieferte jedoch die bezahlte Ware (hauptsächlich Smartphones) nicht an die Käufer aus.
Festnahme am Flughafen Klagenfurt
Am 23. Juni 2023 wurde der 25-Jährige aufgrund einer bestehenden Festnahmeanordnung am Flughafen Klagenfurt festgenommen, als er auf einen kurz zuvor gebuchten Privatjetflug nach Deutschland wartete.
Der Verdächtige gab an, dass er seine Taten nach dem Vorbild einer Fernsehserie eines Streaming-Anbieters durchgeführt hatte. Er wurde in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht.