Der Koralmtunnel erreicht einen Meilenstein in seiner Geschichte: Ein Personenzug durchquert erstmals den 33 km langen Tunnel, der Kärnten und die Steiermark verbindet.
Nach sorgfältiger Planung über Jahrzehnte hinweg und anspruchsvollen Bauarbeiten wird zum ersten Mal ein Personenzug den rund 33 Kilometer langen Koralmtunnel durchfahren. Diese spezielle Fahrt ist für Vertreter der Presse und der Politik.
Unerwartete Herausforderungen
Die ursprünglich für Ende 2022 geplante Fertigstellung der 130 Kilometer langen Strecke einschließlich des Koralmtunnels musste aufgrund unerwarteter Herausforderungen verschoben werden. Trotz sorgfältiger Probebohrungen und Erkundungen blieb eine Vortriebsmaschine in einer geologischen Störzone hängen. Sie musste manuell ausgegraben werden.
Erfolgreicher Durchstich, wenn auch verspätet
Trotz dieser Verzögerungen gelang letztlich der Durchstich der beiden Tunnelröhren. Sie verlaufen mit einem Abstand von 25 bis 50 Metern durch die Koralpe und sind alle 500 Meter durch Querschläge verbunden, um im Notfall eine Menschenrettung zu ermöglichen.
Ab Ende 2025 wird die Reisezeit zwischen Graz und Klagenfurt auf nur noch 45 Minuten reduziert, mit Zügen, die Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h erreichen können. Die S-Bahnen zwischen dem Lavanttal und Klagenfurt werden ab Herbst 2023 nur 22 Minuten benötigen.
Dieser Fortschritt wird auch wirtschaftliche Vorteile für die Regionen in Unterkärnten und der Steiermark entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecke bringen. Die Koralmbahn ist ein Teil der Baltisch-Adriatischen Achse, die die Ostsee mit den Adria-Häfen verbindet.
Graz und Klagenfurt kommen einander näher
Darüber hinaus wird das Verkehrsnetz zwischen den beiden südlichen Landeshauptstädten Österreichs stärker verknüpft. Sobald der Semmering-Basistunnel im Jahr 2030 eröffnet wird, wird Klagenfurt von Wien aus in nur zwei Stunden und 40 Minuten erreichbar sein, während die Reise von Graz nach Wien nur eine Stunde und 50 Minuten dauern wird.
Nach der ersten Durchfahrt mit einem Dieseltriebwagen wird der Tunnel weiter mit modernster Technik ausgestattet und fertiggestellt.