Zeitgemäße Energiestrategie wird Energiemasterplan ersetzen – erstmals werden volkswirtschaftliche Effekte und Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort und das Klima bewertet – Start im Spätsommer.
Die Kärntner Landesregierung hat am Dienstag, dem 1. August 2023, einen maßgeblichen Schritt zur Förderung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz unternommen. Auf Antrag des Energielandesrats Sebastian Schuschnig wurde die Entscheidung getroffen, eine neue Energiestrategie für das gesamte Land zu entwickeln.
Der in die Jahre gekommene Energiemasterplan wird damit nicht mehr evaluiert, sondern auf völlig neue Beine gestellt. Kärnten erhält eine zeitgemäße Strategie, um den Ausbau der erneuerbaren Energie in Kärnten zu beschleunigen und mehr Projekte zu ermöglichen.
Sebastian Schuschnig
Die sichere Energieversorgung des Landes steht dabei im Mittelpunkt.
„Fokus auf Sonnenkraft und Wasserkraft“
Grundlage der neuen Strategie werden wissenschaftliche Prognosen bezüglich des Energiebedarfs und das Potenzial der erneuerbaren Energieproduktion in Kärnten sein. Die nationalen Vorgaben zur Reduzierung von Treibhausgasen sowie Pläne des erneuerbaren Energiegesetzes werden berücksichtigt. Schuschnig betonte, dass durch diese Prognosen klar wird, wie viel erneuerbare Energie Kärnten in Zukunft benötigt und mit welchen Mitteln diese produziert werden kann. Er hob hervor, dass ein besonderer Schwerpunkt auf Solar- und Wasserkraft liegt, wobei auch Windenergie und neue Technologien wie Wasserstoff notwendig sind, um die regionale Energieversorgung im Winter zu gewährleisten und die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren.
Ambitionierten Umsetzungsplan erarbeiten
Die Ausarbeitung der neuen Energiestrategie wird unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen und unter Einbindung aller relevanten Stakeholder erfolgen und soll einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen der Klimaagenda Kärnten liefern. Der Beginn ist für den Spätsommer geplant. Dabei wird nicht nur die Erzeugung nachhaltiger Energie, sondern auch der Ausbau des Stromnetzes, Mobilitätsveränderungen, Energieeffizienzmaßnahmen, der Wärmesektor und Technologien wie Wasserstoff strategisch angegangen. Schuschnig betont, dass das Ziel nicht darin besteht, eine Hochglanzbroschüre zu erstellen, sondern konkrete Pläne umzusetzen, um Prozesse zu beschleunigen, wo es sinnvoll ist. Zum ersten Mal wird die Strategie auch in Bezug auf die Volkswirtschaft und die Standortpolitik beurteilt. Schuschnig unterstrich, dass jede Entscheidung, insbesondere Verzögerungen, Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes hat.
„Die Zeiten haben sich geändert“
Schuschnig stellte klar, dass die neue Strategie einen deutlichen Unterschied zum Energiemasterplan von 2014 darstellt. Er betonte, dass sich die Zeiten geändert haben und die regionale Energieversorgung sowie der Klimawandel heute einen höheren Stellenwert haben. Schuschnig erwähnte auch, dass die neue Strategie auf positiven Anreizen und Eigenverantwortung basiert.
Wir nehmen die Kärntnerinnen und Kärntner nur dann auf dem Weg der Energiewende mit, wenn sie eigenverantwortlich und selbst entscheiden können. Verbote sind der falsche Zugang.
Sebastian Schuschnig
Schließlich betonte er, dass das Hauptziel darin besteht, den Energiebedarf von Kärnten so schnell wie möglich aus erneuerbaren Quellen zu decken, einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz zu leisten und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern, während die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt wird.