In Österreich bleiben die Gehaltsverhandlungen im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich ohne Einigung: Arbeitgeber bieten 8,8 % mehr, Gewerkschaften fordern 15 %, mindestens aber 400 Euro.
Die zweite Verhandlungsrunde für die 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich) endete nach zehn Stunden ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite hat ihr Angebot von 8,8 Prozent Erhöhung beibehalten. Dieses wird von den Vertretern der Branche als unzureichend angesehen, um die Attraktivität des Sektors zu steigern und die Gehälter an den Durchschnitt aller Branchen anzupassen.
Standpunkte der Gewerkschaften
Die Gewerkschaften GPA und vida beharren auf ihrer Forderung nach einer Gehaltserhöhung von 15 Prozent, mindestens jedoch 400 Euro.
Als nächsten Schritt werden wir am 20. November eine österreichweite Betriebsrätekonferenz abhalten. Wir werden dort über weitere Maßnahmen beraten. Diese können auch Betriebsversammlungen mit vorsorglichen Streikbeschlüssen beinhalten.
Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA
„In der Sozialwirtschaft wird 22 Prozent weniger als im Schnitt aller Branchen bezahlt. Einfach nur die Inflation abzugelten, vermindert diese Kluft nicht. Wenn wir den drängenden Personalmangel reduzieren wollen, muss die Branche attraktiver werden“, betont Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida.
Weder werden wir uns durch das Schönreden der Probleme der Branche blenden lassen, noch von deutlich schlechteren Angeboten anderer Branchen irritieren lassen. Uns geht es um eine nachhaltige Verbesserung der Gehaltssituation der Beschäftigten und dazu braucht es ein kräftiges Plus.
Scherz und Guglberger
Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde ist der 27. November 2023.