Die SIGNA Development Selection AG hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Angaben der Schuldnerin auf rund 1,16 Milliarden Euro.
Die SIGNA Development Selection AG, ansässig in der Maria-Theresien-Straße 31, 6020 Innsbruck, hat beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt, wie der KSV1870 bekannt gibt. Man erwartet dort eine zügige Eröffnung dieses Verfahrens.
Schuldnerin an 290 Gesellschaften beteiligt
Die Schuldnerin ist direkt und indirekt an 290 Gesellschaften beteiligt und investiert nach eigenen Angaben in Entwicklungsprojekte in Ballungszentren im deutschsprachigen Raum und Norditalien. Sie konzentriert sich auf Immobilienentwicklungsprojekte in guten Lagen, die nicht in Konkurrenz zur Schwestergesellschaft SIGNA Prime Selection AG stehen. Aktuell umfasst das Immobilien-Portfolio der Schuldnerin 39 Projekte.
Abseits der Immobilien-Leuchttürme der ‚Signa-Gruppe‘ stehen im Zuge dieser Insolvenz nun auch die 1b-Projekte im Fokus.
Mag. Jürgen Gebauer, Leiter KSV1870 Unternehmensinsolenz Wien/NÖ/Bgld
Insolvenzursachen
Als Gründe für das Sanierungsverfahren nennt die Schuldnerin hauptsächlich Entwicklungen in der Realwirtschaft und am Finanzmarkt, darunter Änderungen in der europäischen Zinspolitik, steigende Inflation und allgemeine Preissteigerungen sowie einen Stillstand am Transaktionsmarkt für Immobilien.
Verbindlichkeiten liegen bei etwa 1,16 Mrd. Euro
Betroffen von diesem Insolvenzverfahren sind 13 Dienstnehmer und etwa 195 Gläubiger. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 1,16 Milliarden Euro, während freies Aktivvermögen in Höhe von circa 296 Millionen Euro besteht.
Fortführung des Unternehmens geplant
Die Schuldnerin plant, das Unternehmen weiterzuführen und bietet den Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 30 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme. Dies entspricht der gesetzlichen Mindestquote für diese Art von Verfahren.
Finanziert werden soll dies durch die Fortführung und Verwertung laufender sowie abgeschlossener Projekte.
Der vom Insolvenzgericht zu bestellende Sanierungsverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung geführt werden kann. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können.
Mag. Jürgen Gebauer, Leiter KSV1870 Unternehmensinsolenz Wien/NÖ/Bgld
Eine Hauptaufgabe des Sanierungsverwalters wird die Bewertung der Werthaltigkeit der Beteiligungen der Signa Development Selection AG sein.
Bisher hat der KSV1870 die Angaben der Schuldnerin nicht überprüft.