LR.in Prettner hofft auf ein Einlenken der Spitze der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Wien. Sie hat den Vorsitzenden Matthias Krenn zu Kompromissverhandlungen aufgefordert. Zudem trifft das Land Kärnten Vorbereitungen für den „Ernstfall“.
Zu den im Raum stehenden Streikmaßnahmen der Kärntner Ärzte in ihrem Kampf mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) um eine bessere Honorierung hält Gesundheitsreferentin Beate Prettner fest: „Ich stehe in laufendem Austausch mit der ÖGK Kärnten. Ich muss aber zur Kenntnis nehmen, dass ihr die Hände gebunden sind: Die Entscheidungen werden ausschließlich von der ÖGK-Spitze in Wien getroffen – und dieser steht mit Matthias Krenn bekanntlich ohnehin ein Kärntner Politiker vor.“
Unsere Anliegen wurden an die Landesstelle der ÖGK übermittelt und von dieser nach Wien zur Zentrale weitergeleitet. Seitdem herrscht Stillschweigen. Die Kassa, die Landesstelle, hat mit uns bereits Vereinbarungen getroffen, hat das auch an die Zentrale nach Wien weitergeleitet. Aber von der Seite der Zentrale in Wien wurde ausgerichtet, dass man nicht weiter verhandlungsbereit ist.
Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, Wilhelm Kerber
Appell an ÖGK-Vorsitzenden Matthias Krenn
Prettner richtet daher einen dringenden Appell an den ÖGK-Vorsitzenden Matthias Krenn: „Wenn man schon der Kärntner ÖGK jeden Verhandlungsspielraum nimmt, dann treten Sie aktiv mit den Kärntner Ärzten in Verhandlungen. Suchen Sie nach einem Kompromiss. Mit nur etwas gutem Willen lässt sich dieser sicher finden.“
Meilenweit von einem einheitlichen System entfernt
Die Kärntner Gesundheitsreferentin würde ein österreichweit einheitliches Honorarsystem begrüßen. „Das war ja ursprünglich auch eines der Argumente der damaligen Bundesregierung, als sie im Jahr 2018 unter Gesundheitsministerin Hartinger-Klein das regionale Kassensystem zerschlagen hat und dieses in die ÖGK übergeführt wurde.“ Seither seien einige Jahre vergangen – von einem einheitlichen System ist Österreich dennoch meilenweit entfernt.
Angedrohte Streikmaßnahmen der Kärntner Ärztekammer
Zu den angedrohten Streikmaßnahmen der Kärntner Ärztekammer wendet sich die Gesundheitsreferentin auch an die Ärzteschaft, sich ihrer Verantwortung gegenüber den Patientinnen und Patienten bewusst zu sein. „Bitte tragen Sie Ihre Kampfmaßnahmen nicht auf dem Rücken kranker und auf Sie angewiesener Menschen aus.“
„Alle Maßnahmen treffen“
Gemeinsam mit der ÖGK Kärnten und anderen Partnern will Landesrätin Prettner „für den Fall, dass die Ärzteschaft tatsächlich bis zum Äußersten geht, alle Maßnahmen treffen, um die Kärntner Bevölkerung im akuten Krankheitsfall bestmöglich versorgen zu können.“ Dazu laufen bereits konkrete Gespräche. „Ich hoffe aber, dass es dazu nicht kommen muss“, erklärt Prettner.