44 Polizist:innen haben sich in Kärnten für die Sonderausbildung zum Strahlenspürer entschieden. Das Ziel besteht darin, die Gefahren, die von radioaktiven Stoffen ausgehen, zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen und Sachen vor einer möglichen Gefährdung zu schützen.
In Kärnten haben zwei Polizistinnen und 42 Polizisten eine Zusatzausbildung zum Strahlenspürer absolviert. Diese Ausbildung qualifiziert sie dazu, die Auswirkungen von ionisierenden und nicht ionisierenden Strahlungen zu erkennen und entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten. Diese Fähigkeiten sind besonders relevant, da trotz der Skepsis der österreichischen Bevölkerung gegenüber der Kernkraftnutzung, rund 40 Kernkraftwerke in den Nachbarländern Österreichs betrieben werden.
Was versteht man unter Strahlung?
Unter dem Begriff Strahlung versteht man Teilchen oder Wellen, die von Strahlenquellen ausgesendet werden. Eine spezielle Form dieser Strahlung ist die ionisierende Strahlung, die unter anderem von radioaktiven Stoffen emittiert wird. Diese Art der Strahlung entsteht entweder spontan oder durch künstlich induzierten Zerfall von Atomkernen. Ionisierende Strahlung kann auch in niedriger Dosierung in Röntgenanlagen erzeugt werden. Wie bei vielen Substanzen bestimmt auch hier die Dosis das Gift. Besonders hohe Strahlungsdosen können ernsthafte gesundheitliche Schäden oder sogar den Tod zur Folge haben.
44 Beamt:innen absolvierten Sonderausbildung
Die Beamten haben sich freiwillig für die mehrwöchige Zusatzausbildung entschieden, die durch jährliche Fort- und Weiterbildungen ergänzt wird. Sie versehen ihren Dienst in Bezirks- und Stadtpolizeikommandos sowie in der Landesverkehrsabteilung.
Gefährdung von Menschen und Sachgütern entgegenwirken
Ziel ist es, die Beamten zu befähigen, Gefahren im Zusammenhang mit radioaktiven Stoffen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um einer Gefährdung von Menschen und Sachgütern entgegenzuwirken.
Die Strahlenspürer werden bei verschiedensten Einsätzen hinzugezogen, etwa bei Unfällen oder Zwischenfällen beim Transport gefährlicher Güter, beim Fund von radioaktiven Stoffen, bei Bränden mit radioaktiven Stoffen, bei (großräumigen) Kontaminationen im Zusammenhang mit Kernkraftwerksunfällen, Absturz von Flugkörpern mit radioaktivem Inventar oder bei Kernwaffendetonationen.
Elf Strahlenspüreinsätze im Jahr 2023
Im vergangenen Jahr kam es bereits zu elf Strahlenspüreinsätzen sowie einem präventiven Einsatz. Eine besondere Aktion fand am 12. März 2024 statt, bei der am hochrangigen Straßennetz in Kärnten Strahlenspürerschwerpunktaktionen ausgeführt wurden. Die Durchführung erfolgte in Zusammenarbeit mit der ASFINAG und dem Land Kärnten, vertreten durch den Strahlenschutzbeauftragten des Landes, Mag. Dr. Rudolf Weissitsch.