Nach Hochwasser und Murenabgängen werden zwei wichtige Schutzverbauungen in Großkirchheim und Baldramsdorf im Bezirk Spittal an der Drau umgesetzt.
In der Regierungssitzung vom 12. November 2024 wurden erneut zwei Verbauungsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Kärnten beschlossen, die beide im Bezirk Spittal an der Drau realisiert werden.
Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner und Straßenbaureferent Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber unterstreichen die Bedeutung der geplanten Schutzkonzepte. „Die Bereiche waren in der Vergangenheit mehrmals von Starkregen oder Schneerutschen betroffen, die Wohngebiete waren gefährdet und Infrastruktur wurde teils erheblich beschädigt. Es ist unerlässlich, hier die notwendigen Schutzverbauungen zu realisieren. Die rasche Umsetzung ist nun oberstes Gebot“, erklärt LR Fellner. Er hebt zudem die Relevanz forstlicher Maßnahmen hervor, die eine natürliche Schutzwirkung erzielen sollen: „Das sind nachhaltige Maßnahmen, die entsprechend auch ihre Zeit brauchen aber umso wichtiger sind.“
Besonders in ländlichen Gebieten muss die Erreichbarkeit der Ortschaften jederzeit gewährleistet sein. Projekte wie diese seien daher unerlässlich, um die Straßeninfrastruktur langfristig abzusichern, erläutert LHStv. Gruber.
Die referatsübergreifende Umsetzung dieser Maßnahmen bewährt sich seit vielen Jahren. Auch das Landesstraßennetz und das überregionale Radwegenetz werden durch solche Verbauungsprojekte abgesichert. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir aus dem Straßenbaureferat einen finanziellen Beitrag leisten, um diese grundlegende Infrastruktur im ländlichen Raum zu schützen.
Straßenbaureferent Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber
Gemeinde Großkirchheim
Die Projekte der Wildbach- und Lawinenverbauung betreffen den Nordwesten Kärntens, unter anderem die Gemeinde Großkirchheim. Hier führten im Jahr 2019 Starkregen und Extremwetterereignisse zu erheblichen Schäden an bestehenden Verbauungen und in den Schutzwäldern am Kolmerberg, im Lahnewald und Sagritz-Allas. Schneerutschen und Gleitschneelawinen gefährdeten das Wohngebiet in Großkirchheim, Zirknitz und Allas. Auch im Jahr 2020 kam es zu Extremwetterereignissen, einschließlich Starkregen und starken Neuschneemengen. Daraufhin wurde ein Schutzkonzept entwickelt, dessen Umsetzung von 2024 bis 2039 geplant ist. Dringende technische Maßnahmen sollen bis 2028 abgeschlossen sein, während die forstlichen Maßnahmen einen Zeitraum von rund 15 Jahren erfordern.
Das Gesamtprojekt wird mit rund 6 Mio. Euro veranschlagt, wobei der Anteil des Landes bei etwa 1.560.000 Euro liegt. Die weitere Finanzierung gliedert sich wie folgt: 62 Prozent (3.720.000 Euro) kommen vom Bund, 6,8 Prozent (408.000 Euro) werden durch den Wasserverband Mölltal aufgebracht, 2,8 Prozent (168.000 Euro) von der Kelag und 2,4 Prozent (144.000 Euro) vom Verbund. Der Landesanteil teilt sich auf die Abteilung 12, Wasserwirtschaft, mit 21 Prozent oder 1.260.000 Euro und die Abteilung 9, Landesstraßenverwaltung, mit 5 Prozent oder 300.000 Euro auf.
Gemeinde Baldramsdorf
Das zweite Projekt wird in der Gemeinde Baldramsdorf umgesetzt, wo im November 2019 Hochwasser und ein Murenabgang erhebliche Schäden verursacht haben. Auch weitere periodische Hochwassersituationen machen den Bau von Schutzmaßnahmen dringend erforderlich. Diese Maßnahmen sollen bis 2027 abgeschlossen sein und insgesamt 2.200.000 Euro kosten. Der Anteil des Landes beläuft sich dabei auf 572.000 Euro, wovon 440.000 Euro von der Abteilung 12 und 132.000 Euro von der Abteilung 9 getragen werden.