Die Anwendung von digitalen Zwillingen findet in vielen Bereichen statt, von der Industrie bis zur Medizin, vom Bauwesen bis zur Stadtentwicklung und sogar in Simulationen für autonomes Fahren. Diese digitalen Zwillinge bilden virtuelle Abbilder der realen Welt, die oft unsichtbar sind, und ersetzen Modelle und Prototypen. Sie ermöglichen eine umfassende Nutzung von Daten und liefern Informationen über das Verhalten und die Eigenschaften des realen Zwillings.
Das Land Kärnten in Österreich wird nun zum Forschungszentrum für digitale Zwillinge. Die Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH wird in Klagenfurt ein Digital Twin Lab aufbauen. Das Land Kärnten, das an der JOANNEUM RESEARCH beteiligt ist, finanziert die erste Aufbauphase mit einer Million Euro.
Erfolgreich bestehende Forschungseinrichtungen
Landeshauptmann Peter Kaiser betonte, dass die Beteiligung des Landes Kärnten an der JOANNEUM RESEARCH eine besonders wichtige Säule der starken und stetig wachsenden Forschungsachse Süd ist. Kärnten hat in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich bestehende Forschungseinrichtungen ausgebaut und neue Organisationen wie die JOANNEUM RESEARCH ansiedeln können.
Kärnten hat sich zu einem Hochtechnologieland entwickelt
Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in Zahlen. Von 2017 bis 2019 hat Kärnten den größten Zuwachs an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unternehmerischen Ausgaben für Forschung und Entwicklung aller österreichischen Bundesländer erzielt. Die Zahl der Beschäftigten ist um 18 Prozent gewachsen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung haben um 22 Prozent zugenommen. Durch diese Dynamik hat sich Kärnten zu einem Hochtechnologieland entwickelt und zählt heute zu den Top-Forschungsregionen in Europa.
Das Digital Twin Lab der JOANNEUM RESEARCH
Das Digital Twin Lab der JOANNEUM RESEARCH wird bestens in die lebendige Forschungslandschaft von Kärnten integriert sein. Es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte mit der Universität Klagenfurt, den Lakeside Labs, der FH Kärnten, dem Wood K Plus und dem Digital Innovation Hub Süd. Die Forschungsreferentin LHStv.in Gaby Schaunig sagte, dass Kärnten in einer ausgezeichneten Ausgangsposition für die beiden Megatrends der Gegenwart, Digitalisierung und Grüne Wende sei.
Der Laboraufbau wird schnell voranschreiten. Bis März 2024 wird während der Einführungsphase ein Projektteam etabliert. Der gesamte Standort, bestehend aus zehn Mitarbeitern, 100 Quadratmetern Labor- und 130 Quadratmetern Büroflächen, wird bis 2027 fertiggestellt sein. Die Forschungsausstattung im Wert von 1,3 Millionen Euro wurde bereits verlegt. Die finanziellen Mittel für die Anfangsphase, die von Kärnten bereitgestellt werden, stammen aus dem europäischen Resilienzfonds.