Der Kälteeinbruch und die daraus resultierenden Frostnächte bringen die Ernte der Obstbauern in Gefahr. Schäden in Millionenhöhe könnten die Folge sein.
Durch die ungewöhnlich hohen Temperaturen im März sind diverse Obstsorten bereits frühzeitig erblüht. Allerdings haben die frostigen Aprilnächte jetzt erhebliche Schwierigkeiten verursacht. Infolgedessen bangen zahlreiche Obstbauern um ihre Ernte, da bei einigen Blüten sogar Totalausfälle möglich sind.
Kalte Nächte bringen Vegetation in Gefahr
Die überdurchschnittliche Wärme im März hat die Vegetation beschleunigt. Gleichzeitig hat sich in den vergangenen Tagen kalte Polarluft durchgesetzt. Die Kombination aus früher Vegetation und niedrigen Temperaturen führt dazu, dass die befürchteten Frostschäden in der Landwirtschaft eingetreten sind. Insbesondere Steinobst wie Marillen, Zwetschken, Nektarinen und Kirschen, teils auch Kernobst wie Äpfel und Birnen, sind schwer betroffen.

Umfang der Schäden: 35 Millionen Euro
Besonders bei Marillen sind vereinzelt Totalausfälle zu befürchten.
Nach ersten Schätzungen unserer Experten sind etwa ein Drittel der gesamten Obstfläche, also rund 4.000 Hektar, von Frostschäden betroffen. Der Gesamtschaden beläuft sich derzeit auf etwa 35 Millionen Euro. Das endgültige Schadensausmaß wird erst sichtbar, wenn die Temperaturen weiter steigen und die weitere Entwicklung der Kulturen erkennbar ist. Auch für die heutige Nacht sind Minustemperaturen vorhergesagt.
Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer vorläufigen Bilanz
Wiederkehrende Frostschäden: Ein wachsendes Problem
Viele Obstbauern erinnern sich noch an das verheerende Jahr 2016, als Schäden von mehr als 200 Millionen Euro entstanden. Auch in den Jahren 2017, 2020 und 2021 waren frostige Bedingungen zu verzeichnen. Da die Erderwärmung dazu führt, dass die Vegetation immer früher beginnt, kann die Kombination aus verfrühter Vegetation und Frostnächten, die um diese Jahreszeit normalerweise nicht unüblich sind, in Zukunft eine immer größere existenzielle Bedrohung darstellen.