Trotz freier Pflegeheimbetten erhalten Suchende Absagen. Der Grund: akuter Personalmangel in Kärntner Pflegeheimen.
Im Bundesland Kärnten werden trotz freier Kapazitäten in Pflegeheimen viele Suchende abgewiesen. Rund 5 Prozent der insgesamt 5000 Pflegeheimbetten – etwa 250 – bleiben ungenutzt, da es an qualifizierten Fachkräften mangelt.
ÖGKV: Alarmstufe Rot für Gesundheitssystem
Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) schlägt Alarm und warnt vor einem möglichen Kollaps des Gesundheitssystems. Laut einer Stellungnahme des Verbands ist die Notfallversorgung nicht mehr gewährleistet. ÖGKV-Präsidentin Elisabeth Potzmann unterstreicht, dass das seit Langem prognostizierte Szenario nun Realität werde.
Wer in Kärnten einen Pflegeheimplatz sucht, erhält unerwartet Ablehnungen. Obwohl freie Betten zur Verfügung stehen, mangelt es an Pflegefachkräften, um weitere Patienten aufnehmen zu können.
Initiativen gegen den Fachkräftemangel
Das Land Kärnten hat ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Personalmangels in der Pflege entwickelt. Das Paket beinhaltet finanzielle Förderungen und Ausbildungsoptionen, die noch weiter ausgebaut werden sollen. Außerdem werden vom Land finanzierte Hilfskräfte in Pflegeheimen eingesetzt, um bei der Essensausgabe zu helfen. Derzeit absolvieren 1744 Personen eine Pflegeausbildung, aber es werden jährlich 400 zusätzliche Absolventen benötigt, um den Bedarf zu decken.
In Kärnten gibt es insgesamt 11.200 Mitarbeiter in der Pflege, einschließlich der mobilen Pflege. Nur 4.500 von ihnen arbeiten Vollzeit.