ÖGB erteilt Streikfreigabe für 150.000 Handelsarbeiter:innen vor der dritten Verhandlungsrunde am 11. Januar 2024. Gewerkschaft vida kritisiert 8 Prozent Lohnerhöhung als unzureichend angesichts einer 9,2 Prozent Inflation.
Am 11. Januar 2024 findet die dritte Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 150.000 Handelsarbeiter:innen in Österreich statt. Der ÖGB hat bereits die Streikfreigabe erteilt. Grund dafür ist das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot einer 8-prozentigen Lohnerhöhung, welches nach Ansicht der Gewerkschaft vida die aktuelle Inflationsrate von 9,2 Prozent nicht ausgleicht.
Wir haben daher dem Auftrag der großen Mehrheit der Beschäftigten entsprochen und beim ÖGB die Streikfreigabe eingeholt.
Christine Heitzinger, Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida und vida-KV-Verhandlungsleiterin
Konsequente Streikvorbereitungen und Verhandlungsbereitschaft
Die Gewerkschaft befindet sich bereits in den Streikvorbereitungen, wie Heitzinger mitteilt. Einige große Handelsbetriebe haben schon Streikbeschlüsse gefasst, und es wird erwartet, dass weitere folgen werden. Trotz dieser Maßnahmen betont Heitzinger, dass die Gewerkschaft offen für Verhandlungen bleibt. Sie fordert ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber und deutet an, dass ohne eine angemessene Reaktion Kampfmaßnahmen eingeleitet werden könnten.
Die Handelsarbeiterinnen und Handelsarbeiter haben sich eine faire Lohnerhöhung verdient. Durch ihre Tätigkeiten wie etwa beim Sortieren und Ausliefern von Waren sind sie ein unersetzliches Rad am Wagen, ohne das man in den Geschäften nur vor leeren Regalen stehen würde.
Christine Heitzinger, Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida und vida-KV-Verhandlungsleiterin