Kulturreferent LH Kaiser gedenkt des Schaffens von Otto Eder, der aus Seeboden am Millstätter See stammte und an diesem Wochenende 100 Jahre alt geworden wäre. Eder, der in seinen Werken Harmonie anstrebte, stand oft im Zentrum von Kontroversen.
Die bedeutendsten Werke von Otto Eder, einem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bildhauer aus Seeboden am Millstätter See, umfassen die Erfindung der Dübelplastiken aus Kriegstrümmern und große Idole in Stein. Am 4. Februar würde er sein 100. Lebensjahr vollenden. Seine Werke, darunter auch die Skulptur „Sterbender“, die im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) zu sehen ist, bleiben unvergesslich. Eder zählt neben Bruno Gironcoli, Othmar Jaindl und Cornelius Kolig zu den vier bedeutenden Kärntner Künstlerpersönlichkeiten, wie Kulturreferent LH Peter Kaiser hervorhebt. Eine Ausstellung im Liaunig Museum, die auch Leihgaben des MMKK umfasst, wird im Frühjahr weitere Werke Eders präsentieren.
Mit seinen Dübelplastiken, mit denen er in Bildhauerkreisen durchaus für Kontroversen sorgte, suchte Eder nach einer Formel, die menschliche Gestalt auf das Wesentliche zu reduzieren und prägte Aussagen zur Darstellung des Menschen, die bis heute nichts an Gültigkeit verloren haben. Seine Werke, in denen er aufgrund seiner Kriegserfahrungen vor allem nach Harmonie strebte, zählen zu den bedeutendsten bildhauerischen Leistungen in der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts und sind auch in der Kunstsammlung des Landes vertreten.
Kulturreferent LH Peter Kaiser
Künstlerische Laufbahn Otto Eders
Schon vor seiner künstlerischen Ausbildung kam Eder, der Sohn eines Tischlermeisters, mit handwerklicher Arbeit in Berührung. Seine Ausbildung absolvierte er zunächst in der Meisterklasse für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule in Villach und setzte sein Studium nach dem Krieg an der Kunstgewerbeschule in Graz sowie an der Wiener Akademie bei Fritz Wotruba fort. Nach dem österreichischen Staatspreis für Bildhauerei im Jahr 1962 folgten weitere Preise und Stipendien. Eder nahm auch an zahlreichen Symposien und Ausstellungen teil und begann 1967 mit Arbeiten im Steinbruch Krastal bei Villach. Zudem war er Mitbegründer des Vereins „Begegnung in Kärnten – Werkstätte Krastal“.
Weitere detaillierte Informationen zu Leben und Werk des Künstlers sind auf der Homepage der Galerie Altnöder verfügbar, die den Nachlass des Künstlers betreut.